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Wissenschaftsstandort Deutschland: Chancen durch den Trump-Effekt!

Die Gründung des Deutsch-Amerikanischen Instituts (DAI) an der Universität Rostock steht vor großen Herausforderungen. Wie ZDF berichtet, erhielt Rektorin Elizabeth Prommer im Februar die Mitteilung, dass die finanzielle Unterstützung für das Projekt eingestellt wird. Grund hierfür sind Änderungen in den Richtlinien der US-Regierung, die weitreichende Folgen für die internationalen Beziehungen und die akademische Zusammenarbeit haben könnten.

Ursprünglich sollte die finanzielle Unterstützung der Universität die Durchführung eines internationalen Treffens mit Wissenschaftlern und Studenten von renommierten Institutionen wie Harvard und Brown ermöglichen. Trotz der Streichung der Mittel fand das Treffen statt, wurde jedoch aus eigenen Mitteln der Universität finanziert. Prommer äußerte ihren Schock über die Symbolik dieser Entscheidung und betonte die damit verbundenen verunsichernden Auswirkungen auf die Kolleginnen und Kollegen in den USA.

Reaktionen aus der Wissenschaft

Die Entwicklungen werfen auch Schatten auf die deutsche Wissenschaftslandschaft. Professor Patrick Cramer, Präsident der Max-Planck-Gesellschaft, äußerte sich besorgt über die Situation, erkennt jedoch Chancen für den deutschen Wissenschaftsstandort. Cramer berichtete von einem zunehmenden Interesse amerikanischer Spitzenforscher, die nach Deutschland streben. In diesem Zusammenhang haben acht Wissenschaftler, darunter Cornelia Woll, dazu aufgerufen, um US-Forscher aktiv zu werben.

Ein zentraler Bestandteil dieser Bemühungen könnte das neu initiierte Meitner-Einstein-Programm sein, das darauf abzielt, bedrohten US-Wissenschaftlern eine neue akademische Heimat in Deutschland zu bieten. Forscherinnen und Forscher, die durch die Politik von Präsident Trump unter Druck stehen, sollen hier Unterstützung finden. Das Programm stellt gezielte Werbung insbesondere für Wissenschaftler aus den MINT-Fächern in Aussicht und soll auf wissenschaftlicher Exzellenz basieren, wie Die Zeit berichtet.

Initiatoren des Aufrufs zur Schaffung von bis zu 100 neuen Professuren sind namhafte Wissenschaftler wie Nicola Fuchs-Schündeln und Ulrike Malmendier. Der Vorschlag sieht eine Finanzierung durch das Bundesforschungsministerium unter dem Dach der Deutschen Forschungsgemeinschaft vor. Der Name des Programms ist eine Hommage an Lise Meitner und Albert Einstein, die in den 1930er Jahren vor den Nationalsozialisten fliehen mussten.

In mehreren offenen Briefen haben Wissenschaftler aus den USA zudem vor einem „Großangriff“ auf die amerikanische Wissenschaft durch die Trump-Regierung gewarnt. Die drohenden Ausweisungen und die Streichung von Finanzmitteln schaffen ein Umfeld, in dem viele akademische Karrieren gefährdet sind. Dies könnte Deutschland in eine Position bringen, in der es innovative Forschungsanstrengungen anziehen und somit einen positiven Einfluss auf die akademische Landschaft ausüben kann.