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Am 6. Februar 2025 fand im Hotel Rhönhof in Oberleichtersbach eine Informationsveranstaltung mit dem Titel „Rund um die Kuh“ statt, die für die Landkreise Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld organisiert wurde. Die Veranstaltung wurde von verschiedenen Institutionen, darunter das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Kitzingen-Würzburg, der Rinderzuchtverband (RZV) Franken und der Milcherzeugerring (MER) Unterfranken, veranstaltet.
Yvonne Osicka vom Veterinäramt Bad Kissingen informierte die Anwesenden über aktuelle Fragen zur Maul- und Klauenseuche sowie zu Tierschutz und den gesetzlichen Vorgaben des Tierarzneimittelgesetzes im Rahmen des Antibiotika-Minimierungskonzeptes. Klaus Förster vom AELF Kitzingen-Würzburg berichtete über das Zuchtgeschehen des abgelaufenen Jahres und stellte das Gesundheitszuchtprogramm „Gesund und Robust“ vor.
Entwicklungen in der Milchviehwirtschaft
Lothar Ehehalt, Vorsitzender des Rinderzuchtverbandes Franken, sprach über die Vermarktung im vergangenen Jahr und die Umsatzsteigerung trotz des Strukturwandels in der Branche. Zudem präsentierte Klaus Förster Entwicklungen in der Milchleistungsprüfung und Betriebsstrukturen, die den Rückgang der Betriebs- und Kuhzahlen beinhalteten. Er betonte, dass Unterfranken die höchste Milchleistung in Bayern verzeichnet.
Ein weiterer Höhepunkt der Veranstaltung war die Ehrung einiger Betriebe mit herausragenden Leistungen in der Milchviehhaltung, unter anderem für die höchsten Milchinhaltsstoffe (Fett und Eiweiß) sowie für eine nachhaltige und langlebige Milchviehhaltung mit 100.000 kg Lebensleistungskühen.
Christian Schmidt vom AELF Kitzingen-Würzburg thematisierte die Initiative „Gesunde Kälber Bayern“, die die Bedeutung der Kälberaufzucht für die Entwicklung leistungsstarker und langlebiger Milchkühe hervorhebt. Darüber hinaus stellte Rebecca Brandmann vom AELF Kitzingen-Würzburg das „Aktionsprogramm Weideland Bayern“ vor, das Möglichkeiten für Weidegang unter bestimmten Voraussetzungen in Unterfranken diskutiert. Schmidt gab außerdem Tipps zum Thema „Silieren und Siliermittel“, um die Grundfuttergewinnung für eine hochwertige und effiziente Rationsgestaltung zu optimieren.
Parallel zu dieser Veranstaltung wurde am 10. Januar 2025 ein Fall von Maul- und Klauenseuche (MKS) bei Wasserbüffeln im Landkreis Märkisch-Oderland in Brandenburg bestätigt. MKS ist eine hochansteckende Virusinfektion, die Klauentiere sowie Zoo- und Wildtiere betreffen kann. Laut dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) war die Seuche seit 1988 nicht mehr in Deutschland aufgetreten. Es wurden Schutzzonen eingerichtet, in denen der Transport von Tieren und deren Erzeugnissen grundsätzlich verboten ist. Die zuständigen Behörden untersuchen Tierhaltungen innerhalb dieser Zonen.
Das BMEL hat den Zentralen Krisenstab Tierseuchen einberufen, um schnell auf die Situation zu reagieren. Beratungen der Bund-Länder Task Force zur Tierseuchenbekämpfung sind im Gange, und der zuständige Ausschuss im Bundestag hatte am 15. Januar 2025 eine Sondersitzung zu dem Thema. Der Zoo und der Tierpark in Berlin wurden geschlossen und auf der Grünen Woche 2025 sollen keine Klauentiere ausgestellt werden.