
Miriam Kaschel, die Vorsitzende des Landeselternrates Niedersachsen, setzt sich entschieden für Verbesserungen im Bildungssystem ein. Die Lüneburgerin, die in der Bildungs- und Schulpolitik engagiert ist, begann ihr Engagement vor etwa zwölf Jahren an der St. Ursula-Grundschule in Lüneburg. Zunächst gewählt als Elternsprecherin, entwickelte sie ein Interesse an Themen wie Inklusion und Ganztagsbetreuung. Im Laufe der Jahre übernahm sie zahlreiche Ämter, darunter den Schulelternrat an der St. Ursula-Schule und am Gymnasium Johanneum, sowie die Rolle der Vorsitzenden des Stadtelternrates und die zweite Vorsitzende des Kreiselternrates. Seit dem vergangenen Sommer führt sie den niedersächsischen Landeselternrat.
Die Bedeutung der elterlichen Mitwirkung sieht Kaschel als zentral an, um die Schulen und Lehrkräfte zu unterstützen. Mit ihrer Perspektive als Bauingenieurin und Tanzpädagogin bringt sie vielfältige Erfahrungen in ihre Rolle ein. Der Landeselternrat versteht sich als kritisches und konstruktives Sprachrohr der Erziehungsberechtigten und fordert mehr gesellschaftliche Überlegungen zur Bildung als wesentliches Element für die Demokratie. Kritisch äußert sich Kaschel über das bestehende Schulsystem, das ihrer Meinung nach auf Fleiß und Gehorsam basiert, indem sie ein Umdenken in der Bildung fordert. Insbesondere sieht sie die Notwendigkeit, komplexes Denken und kreative Ideen stärker zu fördern.
Elternvertretung in Schulen
Ein weiterer Aspekt, den Kaschel anprangert, ist der fehlende Sitz von Eltern im Kultusausschuss des Landtages, was sie als unzureichende Berücksichtigung der elterlichen Perspektive in der Bildungspolitik wertet. Die Mitwirkung von Erziehungsberechtigten ist in Schulen jedoch gesetzlich verankert. Eltern können in Klassenelternschaften, Schulelternräten und Schulvorständen aktiv werden und haben das Recht, schulische Fragen zu erörtern, wie bildungsportal-niedersachsen.de berichtet.
Gemäß dem Niedersächsischen Schulgesetz sind die Schulleitungen verpflichtet, die Elternvertretungen bei grundsätzlichen Entscheidungen zu hören und ihnen die benötigten Informationen zur Verfügung zu stellen. Elternvertreter fungieren als wichtige Ansprechpartner in der Schulorganisation, ob in Konferenzen oder Ausschüssen, obwohl sie kein Mitbestimmungsrecht besitzen. Ihre Arbeit erfolgt unabhängig, und Eingriffe in diese Arbeit sind unzulässig, um ihre Funktion als Vertreter der Erziehungsberechtigten zu gewährleisten.