DeutschlandUmwelt

Naturschutz im Hohen Moor: Rettung der Gemeinen Natternzunge gestartet!

Im Naturschutzgebiet „Hohes Moor“ bei Oldendorf sind umfangreiche Naturschutzmaßnahmen umgesetzt worden, um die dortige Feuchtwiese zu renaturieren. Ziel dieser Maßnahmen ist die Befreiung der Fläche von Gehölzen, die seltene Pflanzenarten, insbesondere die „Gewöhnliche Natternzunge“, verdrängen. Diese kleine Farnart wird durch die angepassten Pflege- und Pflegearbeiten des Gebiets unterstützt.

Die Feuchtwiese wurde gemulcht, um konkurrenzstarke Pflanzenarten zurückzudrängen. Die ökologische NABU-Station Oste-Region (ÖNSOR) arbeitet seit 2016 eng mit den Naturschutzämtern in Stade und Rotenburg/Wümme zusammen, um effektive Naturschutzmaßnahmen zu koordinieren. In Zusammenarbeit mit dem Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) wurde die Renaturierung in Angriff genommen. Dr. Burghard Wittig vom NLWKN wies auf ehemalige Mähwiesen an den Moorrändern hin, die als Lebensraum für zahlreiche, teils bedrohte Tier- und Pflanzenarten dienen.

Maßnahmen und Unterstützung

Die Zunahme des Gehölzaufkommens in den letzten Jahren führt zu einem Verlust der Wiesenvegetation, was negative Folgen für die Artenvielfalt und das Landschaftsbild hat. Der Einsatz schwerer Maschinen ist unerlässlich für die Erhaltung des Lebensraums, wie Friederike Meyer vom Naturschutzamt betont. Das Projekt wird durch Landesmittel finanziert, wobei eine langfristige Pflege in Kooperation mit Jagdpächtern vorgesehen ist. ÖNSOR dokumentiert zudem den Erfolg der Renaturierung und plant bereits Maßnahmen zur Förderung der Artenvielfalt auf weiteren ehemaligen Grünlandflächen im Hohen Moor.

Die „Gewöhnliche Natternzunge“ ist eine mehrjährige Wiesenpflanze, die zwischen 5 cm und 30 cm hoch wird. Diese Pflanzenart hat eine besondere Bedeutung, da sie sich früher als Mittel gegen Schlangenbisse einsetzt wurde. Ihre Sichtbarkeit hingegen ist hauptsächlich zwischen Juni und Juli gegeben, wenn die Sporen reifen. In Deutschland ist ein Rückgang ihrer Bestände zu beobachten, insbesondere seit 1950, durch Faktoren wie Entwässerung und intensive landwirtschaftliche Nutzung. Offenstandorte wie Feuchtwiesen benötigen regelmäßige Mahd, um das Wachstum von Gehölzen und konkurrenzstarken Pflanzen zu verhindern, wie auch die Stiftung Naturschutz stellt fest.

Zusammen demonstrieren die Renaturierungsmaßnahmen im Hohen Moor sowie die scheinbare Bedrohung der „Gewöhnlichen Natternzunge“ die Notwendigkeit eines aktiven Naturschutzes, um die biologische Vielfalt und die einzigartigen Ökosysteme dieser Region zu schützen.

Mehr Interessantes zu den Naturschutzmaßnahmen finden Sie auf Kreiszeitung Wochenblatt. Weniger bekannte Informationen zur „Gewöhnlichen Natternzunge“ hat die Stiftung Naturschutz veröffentlicht.