Deutschland

Neuer Glanz für Hordorfs alten Bahnhof: Erinnerungen und Zukunftspläne!

Udo Christiansen hat kürzlich den ehemaligen Bahnhof in Hordorf bei Oschersleben übernommen und lebt momentan in einem Wohnwagen an der ehemaligen Bahnsteigkante. Der Bahnhof, der seit längerer Zeit stillgelegt ist, wird von ihm mit einer emotionalen Verbundenheit zur Eisenbahn saniert. Im Dachgeschoss des Bahnhofs sind umfassende Sanierungsarbeiten notwendig, darunter die Entfernung alter Deckenvertäfelungen. Christiansen plant, im ehemaligen Stellwerk ein Büro für seinen Hausmeisterservice einzurichten, welches mit authentischen Bahnelementen gestaltet werden soll. Zudem möchte er Teile von Eisenbahnfreunden oder einem Eisenbahnverein beschaffen, um dieses Büro zu dekorieren.

Ein weiteres Vorhaben des neuen Eigentümers ist die Umwandlung der alten Güterhalle in eine Bikerwerkstatt, wo Interessierte kostenlos schrauben und übernachten können. Außerdem plant er, einen ausrangierten Schienenbus von 1963, den er vor der Verschrottung gerettet hat, zu restaurieren und in ein Café umzuwandeln. Christiansen möchte seine Wohnung über dem Stellwerk noch in diesem Jahr beziehen und die Bikerwerkstatt im nächsten Jahr eröffnen. Am Gedenkstein für die Opfer eines tragischen Zugunglücks im Jahr 2011 plant er, Blumen zu pflanzen. Bei diesem Vorfall waren zehn Menschen ums Leben gekommen und 23 weitere verletzt worden, als ein Personenzug mit einem Güterzug kollidierte.

Details zum Zugunglück von 2011

Das Unglück in Hordorf ereignete sich, als ein Regionalexpress und ein Güterzug mit einer Geschwindigkeit von 80 km/h zusammenstießen. Dabei starben alle zehn Toten im Personenzug; der Lokführer des Güterzugs überstand den Aufprall mit Prellungen. Aufgrund von Zeugenaussagen gibt es derzeit Unklarheiten über das Verhalten des Lokführers des Güterzugs zur Zeit des Unglücks. Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung wurden eingeleitet, jedoch konnte der Lokführer aufgrund eines Schocks bisher nicht befragt werden. Ein Sprecher der Salzgitter AG gibt an, dass es Zugführern untersagt sei, sich in der hinteren Lok aufzuhalten, während die Sicherheitsausstattung der 58 Kilometer langen Strecke zwischen Magdeburg und Halberstadt seit längerer Zeit als unzureichend bekannt war. Die Sanierung der Strecke war seit 2007 geplant, aber Verzögerungen verhinderten bisher den Ausbau.

Die Identifizierung der Opfer gestaltete sich schwierig, da viele von ihnen keine Ausweise bei sich hatten. Bis Montag konnten nur drei identifiziert werden, darunter zwei Männer aus der Harzregion und der Lokführer des Regionalexpress. Der Gesundheitszustand eines zehnjährigen Mädchens, das zunächst in akuter Lebensgefahr war, hat sich mittlerweile stabilisiert. Insgesamt wurden 23 Menschen verletzt, darunter auch fünf ausländische Personen im Alter von 21 bis 35 Jahren aus Georgien, Kasachstan, Portugal und Brasilien.