
In einem ehrgeizigen Projekt, das als „Gewerbegebiets-Check“ bekannt ist, wurden Synergiepotenziale in Gewerbegebieten zwischen Lingen und Emden aufgedeckt. Das Kooperationsprojekt zwischen der Hochschule Emden/Leer und der Wachstumsregion Ems-Achse wurde im Frühjahr 2023 gestartet und umfasst die Gewerbegebiete Schirum, Leegemoor und Emden.
Projektmanager Aiko Hinrichs ehrte kürzlich Boßelkönig Thomas Meyer beim Mittagsforum in Schirum. Die wissenschaftliche Begleitung des Projekts erfolgt durch Atdhe Loxha, Marc Hillers und weitere Dozenten der Hochschule. Die Ems-Achse ist für die Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich, während das Land Niedersachsen die finanzielle Förderung des Projekts bis Ende April 2025 gewährleistet.
Ergebnisse und Initiativen
In den ersten zwei Monaten des Projekts besuchte Aiko Hinrichs über 30 Unternehmen. Dabei stellte sich heraus, dass viele Firmeninhaber nicht wussten, welche Produkte Nachbarunternehmen herstellen. Aus diesem Grund wurde eine WhatsApp-Community mit über 90 Firmenvertretern in Schirum gegründet. Darüber hinaus wurde ein Frischluft-Forum ins Leben gerufen, das wöchentliche Treffen im Gewerbegebiet organisiert.
Zu den weiteren Aktivitäten gehören Firmenbesichtigungen, Verteilung von Flyern über Gemeinschaftsveranstaltungen sowie die Planung einer Landingpage, um Online-Mittagsmenü-Bestellungen zu ermöglichen. Soziale Aktionen wie Boßeln und Glühweinabende fördern den Austausch zwischen den Unternehmen.
Bürgermeister Horst Feddermann betont den Nutzen des Projekts für die Betriebe in Schirum. Am 12. März wurden die Ergebnisse und zukünftige Handlungsfelder in Emden präsentiert. Die Wachstumsregion Ems-Achse ist ein Bündnis von mehr als 850 Mitgliedern, die gemeinsam über 120.000 Menschen beschäftigen. Das Projekt hat das Ziel, die Arbeitgeber-Attraktivität sowie die Wettbewerbsfähigkeit der Standorte zu steigern, indem industrielle Synergien durch statistische Erhebungen und Datenanalysen aufgezeigt werden, wie [Wirtschaft Regional](https://www.wirtschaft-regional.net/kreis/emsland/gewerbegebiets-check-deckt-synergiepotenziale-von-firmen-in-aurich-emden-und-norden-auf/) berichtet.
Das Vorhaben schließt auch die Entwicklung einer „Share Economy“ im Konsumentenbereich ein, die durch Internetplattformen zur gemeinsamen Nutzung von Ressourcen angestrebt wird. Im gewerblichen Bereich gibt es bereits Miet-, Leasing- und Dienstleistungsangebote. Jedoch fehlen oft spontane lokale Teilungen von industriellen Ressourcen, weshalb das Projekt darauf abzielt, den wirtschaftlichen Zusammenschluss benachbarter Unternehmen zu fördern, um Ressourcen wie Energie, Material, Wasser und Infrastruktur gemeinsam zu nutzen. Weitere Informationen zu dem Projekt sind auf der Webseite von [Ems-Achse](https://info.emsachse.de/projekte/gewerbegebiets-check.html) verfügbar.