Aurich

Juist verbindet Flugplatz mit E-Bimmelbahn und Kutschenbus!

Der Gemeinderat der Insel Juist hat sich für die Anbindung des Flugplatzes an das Dorf entschieden. Bei der Sitzung am 10. April 2025 wurden zwei Konzepte genehmigt: die E-Bimmelbahn und ein Kutschenbus. Sieben von elf Ratsmitgliedern stimmten für die E-Bimmelbahn, die damit erstmals Personenverkehr mit einem Kraftfahrzeug auf der Insel ermöglichen wird. Die Zustimmung des Landkreises Aurich für den Antrag steht jedoch noch aus. Gleichzeitig bleibt Juist autofrei.

Die Kurverwaltung soll eine Wegebahn anschaffen und diese an einen Betreiber verpachten. Der geplante Kutschenbus soll bis Ende Oktober getestet werden und wird zwei Mal täglich den Flugplatz anfahren. Die Gemeinde trägt ein finanzielles Risiko von 25.000 Euro für den Kutschenbus, der nur fahren wird, wenn kein Linienverkehr mit der Kutsche besteht. Der bisherige Flugplatzverkehr mit der Kutsche war von der Spedition HUF aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt worden, sodass Fluggäste derzeit nur per Fahrrad-Rikscha in den Ort gelangen können.

Hintergrundinformationen zur Flugplatzanbindung

Die Diskussion über die Zukunft der Flugplatzanbindung wurde bereits bei einer öffentlichen Veranstaltung am 24. März von Bürgermeister Dr. Tjark Goerges initiiert. Dort wurden die beiden Anbindungsmöglichkeiten, die Pferdekutsche und die Bimmelbahn, ausführlich vorgestellt. Der Flugverkehr zwischen Norddeich und Juist wurde von FLN am 1. März eingestellt, während die HUF Spedition ihren Betrieb ebenfalls aus wirtschaftlichen Gründen beendete. Aktuell fliegt der Ostfriesische Flugdienst (OFD) seit dem 1. März von Emden nach Juist, während ein neuer Anbieter, Scandinavian Seaplanes, plant, eine Verbindung von Norddeich nach Juist zu etablieren, die jedoch von einer gesicherten Flugplatzanbindung abhängt.

Die E-Bimmelbahn soll zwischen dem Flugplatz und dem Hafen verkehren, wobei der Preis bei 10 Euro pro Person und Strecke liegt. Für den Kutschenbus ist ein Tagesticket zu einem Preis von 10 Euro vorgesehen, wobei die Gemeinde eine finanzielle Unterstützung zugesagt hat. Bürgermeister Tjark Goerges betonte die wirtschaftlichen Aspekte und die möglichen Kosten für Gäste. Die Fluggastzahlen sind in den letzten Jahren von 54.000 im Jahr 2018 auf zuletzt 26.000 gesunken. Hotelier Joe Pütz, ein Befürworter der E-Bimmelbahn, plant zudem, weitere Ausflugsgäste anzuziehen.