
Im Wald am Sultmer Berg in Northeim wird derzeit eine Sondierung durch den Kampfmittelbeseitigungsdienst Niedersachsen durchgeführt, um festzustellen, ob sich ein Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg im Boden befindet. Laut HNA konnte eine erste Untersuchung diese Frage nicht klären. Bürgermeister Simon Hartmann berichtete, dass ein sogenannter Störkörper festgestellt wurde. Weitere Untersuchungen sind erforderlich, um zu bestimmen, ob es sich bei dem Störkörper um einen Blindgänger oder Metallreste handelt.
Die Koordination der Sondierungsarbeiten erfolgt in Abstimmung zwischen der Stadt, dem Kampfmittelbeseitigungsdienst und einer spezialisierten Firma. Der genaue Zeitpunkt der weiteren Arbeiten ist noch unklar, sie sollen jedoch ein bis zwei Tage in Anspruch nehmen. Sollte der Verdacht auf einen Blindgänger bestätigt werden, könnten Evakuierungen in einem noch zu bestimmenden Radius notwendig werden, was wahrscheinlich das Krankenhaus und ein Alten- und Pflegeheim betreffen würde. Die Stadtverwaltung bereitet vorsorglich die erforderlichen Maßnahmen vor.
Sondierungen und Sicherheitsmaßnahmen
Die Stadt übernimmt die Kosten für die Sondierungsarbeiten, während der Kampfmittelbeseitigungsdienst für die Entsorgung einer möglichen Bombe verantwortlich ist. Die Part AG aus Bad Gandersheim plant, eine Kita auf dem Gelände der ehemaligen Waldschänke am Sultmer zu bauen und hatte routinemäßig beim Kampfmittelbeseitigungsdienst angefragt. Bei dieser Anfrage wurde ein Verdachtspunkt in der Nähe der Baustelle entdeckt.
In den vergangenen Jahren kam es in Göttingen zu mehreren Bombenfunden und kontrollierten Sprengungen. Die letzte Suche nach Blindgängern in Northeim liegt bereits etwa zehn Jahre zurück, als zwei Verdachtspunkte am Bahnhof untersucht wurden. Damals drohte eine mögliche Evakuierung von 7000 Menschen, die sich später jedoch als alte Kupferkabel und ein gusseisernes Wasserrohr herausstellten.
Laut der Jahresstatistik 2023 hat der Kampfmittelbeseitigungsdienst Niedersachsen über 5300 Kriegsluftbilder ausgewertet und über 1000 Einsätze aufgrund von Fundmunition durchgeführt. In diesem Rahmen wurden 157 Sprengkörper über 50 Kilogramm beseitigt, und in 63 Fällen waren kontrollierte Sprengungen vor Ort erforderlich.
In Hannover wird die Gefahrenerforschung ebenfalls systematisch durch den Kampfmittelbeseitigungsdienst durchgeführt, um Verdachtspunkte zu prüfen. Bei derartigen Untersuchungen müssen technische Sondierungen vorgenommen werden, wobei auch die Möglichkeit von Evakuierungen in bestimmten Radiusbereichen besteht, wie in weiteren Informationen von Hannover.de dargelegt wird.