
Am 3. Mai 2025 warnt die Leitstelle Landkreis Northeim vor Brandgasen im Landkreis Northeim, Niedersachsen. Die Warnung wurde um 17:33 Uhr herausgegeben und steht im Zusammenhang mit einem Gebäudebrand nahe Sudheim, genauer gesagt am Vorwerk Carlshof. Die Behörden haben darauf hingewiesen, dass es zu einer Geruchsbelästigung und Rauchniederschlägen kommen kann.
Die Bevölkerung wird aufgefordert, folgende Vorsichtsmaßnahmen zu treffen: Fenster und Türen in den umliegenden Ortschaften geschlossen zu halten, Klima- und Lüftungsanlagen abzuschalten und das Radio eingeschaltet zu lassen, um auf Durchsagen zu achten. Zudem sollten Nachbarn informiert werden. Die Bundesstraße 3 ist im betroffenen Bereich voll gesperrt, da Brandgase eine akute Gesundheitsgefahr darstellen, die schwere Verletzungen oder sogar den Tod verursachen können. Dies ist besonders wichtig, da Atemgifte in hohen Konzentrationen vorkommen können. Die Empfehlungen beinhalten, das betroffene Gebiet zu meiden und den Anweisungen der Einsatzkräfte zu folgen. Notrufnummern sollten nur in echten Notfällen genutzt werden.
Rauch und seine Gefahren
Ein Interview mit Professor Hans-Ulrich Steinau, einem Experten am Schwerbrandverletztenzentrum der Universitätskliniken „Bergmannsheil“ in Bochum, beleuchtet die Gefahren, die von Rauch ausgehen. Laut Steinau sterben 40 bis 70 Prozent der mit Brandverletzungen eingelieferten Patienten nicht aufgrund von Verbrennungen, sondern an Lungenkomplikationen, die durch giftigen Brandrauch verursacht werden. Verletzte, die toxische Substanzen eingeatmet haben, entwickeln Lungenveränderungen, die die Sauerstoffaufnahme und den Austausch erschweren.
Die Überlebenschancen bei Verbrennungen variieren: Bei einer Körperoberfläche von 21 bis 40 Prozent liegt die Sterberate ohne Inhalationstrauma bei 2 Prozent, während sie mit Inhalationstrauma auf 38 Prozent steigt. Bei einer Körperoberfläche von 61 bis 80 Prozent liegt die Überlebensrate ohne Lungenverletzung bei 75 Prozent, jedoch nur bei 33 Prozent, wenn ein Inhalationstrauma vorliegt. Die gefährlichen Substanzen im Brandrauch umfassen Kohlenmonoxid, Salzsäure und Zyanidverbindungen, die insbesondere bei Bränden von Kunststoffverblendungen freigesetzt werden können. Effektive Schutzmaßnahmen im Brandfall sind unerlässlich, wobei ein feuchtes Taschentuch vor Mund und Nase keinen richtigen Schutz bietet. Wichtig sind ausreichender Brandschutz, gute Rauchabzugssysteme und kurze Fluchtwege.