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Bundesgericht entscheidet: Neue Maßnahmen gegen Nitratbelastung in Sicht!

Das Bundesverwaltungsgericht hat am Donnerstag um 11.00 Uhr eine wichtige Entscheidung bezüglich der Grundwasserschutzmaßnahmen an der Ems verkündet. In dem Verfahren wurde untersucht, ob die Bundesländer Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen stärkere Maßnahmen gegen die hohe Nitratbelastung in der Region ergreifen müssen. Hintergrund dieser Thematik ist eine Klage der Deutschen Umwelthilfe (DUH), die das bestehende Schutzprogramm als unzureichend erachtet und vom niedersächsischen Oberverwaltungsgericht recht gegeben bekam. Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen legen gegen dieses Urteil Revision ein, die nun vom Bundesverwaltungsgericht entschieden wurde.

Im Flussgebiet der Ems überschreiten zahlreiche Grundwassermessstellen die erlaubten Höchstwerte für Nitrat. Der Ursprung der hohen Nitratbelastung wird auf die intensive Düngung, insbesondere mit Gülle, in den letzten Jahrzehnten zurückgeführt. Die Region ist stark von intensiver Tierhaltung und Ackerbau geprägt. Zu hohe Nitratwerte im Grundwasser sind gesundheitsschädlich und können langfristig die Trinkwasserversorgung gefährden. Der Grenzwert für Nitrat im Grundwasser liegt bei 50 Milligramm pro Liter, was auch in den Regularien der Europäischen Union sowie in der deutschen Trinkwasserverordnung festgelegt ist.

Trinkwasser und Nitratbelastung

Wie das Umweltbundesamt darlegt, ist Trinkwasser eine essenzielle Ressource für den menschlichen Gebrauch und wird aus Rohwasser gewonnen, das aus Gewässern wie Grundwasser und Oberflächengewässer stammt. In Deutschland werden fast 70% des Trinkwassers aus Grund- und Quellwasser gewonnen. Nitrat wird in der Landwirtschaft häufig als Mineraldünger eingesetzt, was zur Belastung des Grundwassers beitragen kann.

Im Rahmen der EU-Grundwasserrichtlinie und der deutschen Grundwasserverordnung liegt der Grenzwert für Nitrat bei 50 mg/Liter. An einigen Messstellen, insbesondere in landwirtschaftlich genutzten Gebieten, wird dieser Wert allerdings überschritten; bei etwa 26% der Messstellen in solchen Regionen ist dies der Fall. Die Problematik zeigt sich auch in Gebieten mit geringem Viehbesatz, wo hohe Nitratgehalte im Grundwasser beobachtet werden.