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Sondermüll-Skandal in Oldenburg: Stadt unter Druck und Korruptionsvorwürfe!

In Oldenburg sorgt ein schwerwiegender Fall von illegaler Sondermüllentsorgung für Aufsehen. Auf dem ehemaligen Fliegerhorst wurden insgesamt 15.000 Tonnen belasteter Bauschutt entsorgt, der unter anderem Teer und Asbest enthält. Dies wurde durch Ermittlungen der Staatsanwaltschaft und der Polizei bestätigt, die eine Durchsuchung auf dem Gelände durchführten. Ein ehemaliger Mitarbeiter eines Abbruchunternehmens hat sich selbst bezichtigt, den gefährlichen Bauschutt illegal abgeladen zu haben. Laut seinen Aussagen erhielt ein städtischer Mitarbeiter dafür Geld, insgesamt etwa 25.000 Euro.

Bei der Durchsuchung fand die Staatsanwaltschaft auch 4.500 Kubikmeter treibstoffverseuchte Erde. Auf dem ehemaligen Militärgelände sind zudem Korruptionsvorwürfe gegen einen städtischen Mitarbeiter aufgetaucht. Dieser soll eine hohe Summe Bargeld vom Baggerfahrer angenommen haben. Oberbürgermeister Jürgen Krogmann (SPD) sah sich bereits dazu gezwungen, im Zuge dieser Vorwürfe Strafanzeige zu erstatten und den betroffenen Mitarbeiter freizustellen.

Politische Reaktionen und weitere Untersuchungen

Die Oldenburger Grünen forderten Akteneinsicht und mehr Informationen zu den bisher nicht verfolgten Verdachtsmomenten. Krogmann erklärte, dass der Kampfmittelräumdienst von Grabungen in dem Gelände abgeraten habe, während ein Protokoll aus April 2024 eine andere Einschätzung liefert. Obwohl die Stadtverwaltung versuchte, die Vorwürfe durch Vergleichszahlen zu entkräften, verweigerte sie Bodenproben, um die Situation zu klären. Dies führte zu weiteren Rückfragen seitens der politischen Opposition.

Zusätzlich wurden Durchsuchungen in Privathaushalten und im Rathaus durchgeführt, da die Ermittlungen auch Abrechnungen des Abbruchunternehmens betreffen. Unter den fünf Beschuldigten befindet sich nicht nur ein Geschäftsführer des Abbruchunternehmens, sondern auch ein externer Gutachter, der sowohl für die Stadt als auch für das Unternehmen gearbeitet hat und unter Betrugsverdacht steht. Über 20 Millionen Euro wurden bisher in Sanierungs- und Kampfmittelsondierungsmaßnahmen auf dem Gelände investiert, wo zudem ein neuer Stadtteil für 3.000 Menschen entstehen soll, dessen Vermarktung jedoch weiterhin schleppend verläuft.