
Die Feuerwehr Bösel im Landkreis Cloppenburg hat sich als Spezialist für Moorbrände etabliert, da sie in einem Gebiet mit großen Moorflächen tätig ist. Der industrielle Torfabbau in der Region steht vor dem Ende, was die Feuerwehr zu einem wichtigen Akteur im Bereich der Vegetationsbrandbekämpfung macht. Um den Herausforderungen in schwer erreichbaren Gebieten zu begegnen, benötigt die Feuerwehr speziell ausgerüstete Fahrzeuge.
Ein Großtanklöschfahrzeug (GTLF) 9000 auf TATRA FORCE 815-7 6×6 sowie ein Mehrzweckfahrzeug (MZF) auf Polaris Ranger 6×6 sind entscheidend für den Einsatz. Ein aktuelles Gruppenfoto der Einsatzabteilung und der Jugendfeuerwehr zeigt, welche Fahrzeuge im Fuhrpark zur Verfügung stehen, darunter ein ELW 1, GTLF 9000, TLF 4000, HLF 16, MTW und MZF.
Gefahren durch Torfmieten und moderne Ausrüstung
Die Gemeinde Bösel erstreckt sich über rund 100 Quadratkilometer und umfasst landwirtschaftliche Nutzflächen, Wälder und Hochmoor. Besonders das Vehnemoor, welches seit 2008 als Naturschutzgebiet ausgewiesen ist, erfordert besondere Aufmerksamkeit. Der Torfabbau findet nur noch in kleinen Bereichen statt, birgt jedoch weiterhin Brandgefahren. Ein Beispiel dafür ist ein Feuer, das am 16. Mai 2024 einen Trecker am Torfverladeplatz erfasste. Die Feuerwehr konnte das Feuer mit Wasser und Lightwater löschen, bevor es auf die Torfmieten übergriff.
Die Feuerwehr beschaffte das GTLF 9000 im Jahr 2023 als Ersatz für ein 27 Jahre altes TLF 16/50. Das Fahrzeug wurde im August 2023 von THT Polička in Tschechien abgeholt. Mit einer Länge von 9,6 Metern und einem Gewicht von 26 Tonnen basiert das Fahrzeug auf dem TATRA FORCE 815-7 6×6 und verfügt über eine Leistung von 395 PS. Die Wattiefe beträgt 1,2 Meter, der Löschwassertank fasst 8.700 Liter, und ein Behälter für 500 Liter Schaummittel ist ebenfalls integriert. Eine Feuerlöschkreiselpumpe FPN 10-3000, ein Frontmonitor mit einer Leistung von 1.500 l/min und ein abnehmbarer Dachmonitor mit 2.000 l/min gehören zur umfangreichen Ausstattung. Die Beschaffung des GTLF erfolgte nach einer europaweiten Ausschreibung, und aufgrund seiner Größe wird es von der Feuerwehr humorvoll als „Der Gerät“ bezeichnet.
In einem weiteren Kontext, wie auf der Webseite vegetationsbraende.de berichtet, stellen Vegetationsbrände signifikante Herausforderungen für Feuerwehren und Forstorganisationen dar. Die Branddirektion Frankfurt am Main und die Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg (HFR) haben in Kooperation mit dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) ein umfassendes Nachschlagewerk zu Vegetationsbränden erstellt. Diese Wissenssammlung ist auf der Website zum Download verfügbar und stammt aus einem internationalen Projekt, welches durch das Auswärtige Amt finanziert wurde.