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Kulturchaos in Coesfeld: Stadt und Verein im erbitterten Streit!

Der Konflikt zwischen der Stadt Coesfeld und einem örtlichen Verein spitzt sich zu. Der Verein äußert sich nicht zu einer Anfrage der AZ und verweist auf ein laufendes Verfahren. Vorsitzender Volker Boateng-Bredol zeigt in Internet-Postings Unverständnis und kritisiert die Stadt. Er wirft der Stadt vor, den gesamten Verein in Sippenhaft zu nehmen und kündigt an, Verantwortliche im Wahlkampf zur Rede zu stellen.

Die Bürgermeisterin, Sigrid Diekmann-Cloppenburg, berichtet, dass Bredol Mitarbeiter der Verwaltung beleidigt habe, darunter die Bezeichnung „Regenbogen-Faschistin“. Ein Portrait von Diekmann-Cloppenburg im Natz-Thier-Haus zeigt sie mit der Untertitelung „Politikerin mit Schlange um den Hals – Arbeitstitel: Regenbogen_Faschist*in in Gold trifft Biedermeier“. Sie erklärt, dass die Vertrauensbasis für eine Zusammenarbeit zerstört sei.

Vertragsverletzungen und weitere Entwicklungen

Die Stadt hat dem Verein vorgeworfen, wesentliche Vertragspflichten verletzt zu haben. So habe der Verein ohne Zustimmung der Stadt eine Werbeanlage angebracht, den Zugang zu Räumen für Mitnutzer des „Fair-gehandelt“-Ladens eigenmächtig verwehrt sowie Veranstaltungen nicht bei der Eigentümerin angezeigt und Genehmigungen eingeholt. Der Verein bedauert das Aus des Kulturzentrums und kritisiert „Moral-Heuchler“ und „Verwaltungshysterie“.

Angekündigte Ausstellungen nach dem 31. Januar wurden bisher nicht abgesagt, und der Verein plant vorerst nicht auszuziehen. Boateng-Bredol wurde von Vorstand und Mitgliedern beauftragt, weiterhin als künstlerischer Leiter tätig zu sein. Diekmann-Cloppenburg hat Rückendeckung aller Fraktionen im Stadtrat und will den Kulturausschuss mit der Angelegenheit befassen. Mögliche zukünftige Ideen für das Haus beinhalten die Vergabe von Stipendien an Künstler oder die Nutzung der Räume als Büros.

Der Verein plant, nach Ablauf der Probezeit im August nicht zu verlängern und einen neuen Standort zu suchen.