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Auf der letzten öffentlichen Ratssitzung wurde der Punkt zur Aufstellung des Bebauungsplans „Inselhospiz“ von der Tagesordnung genommen. Der Erwerb und die Wiederinbetriebnahme des „Seeferienheims“ ziehen sich seit Jahren hin; die Räumlichkeiten sind seit Herbst 2019 verwaist. Im Jahr 2024 gab es Hinweise, dass der Kaufvertrag kurz vor Ostern unterschrieben werden sollte, jedoch passierte nichts. Auf Nachfrage im September 2024 wurde bekannt, dass der Kaufvertrag immer noch fehlte. Der Verkäufer, der Kirchenkreis Dortmund-Lünen, gab an, dass viele Abteilungen involviert seien und eine Antwort folgen würde, jedoch kam keine weitere Kommunikation.
Der Bürgermeister berichtete, dass die Vertragsunterlagen bei einem Notar in Cloppenburg wegen des Grundbucheintrags liegen. Vor Weihnachten fehlten noch zwei Unterschriften aus Dortmund und eine aus Juist, die dann nachgeholt und am 19. Dezember nach Cloppenburg geschickt wurden. Im Januar wurde mitgeteilt, dass die Unterschrift immer noch fehle, jedoch wurde sie später gefunden, da sie bei einem anderen Projekt abgeheftet war. Die Dortmunder Unterschriften seien inzwischen ebenfalls unterwegs.
Der letzte Interessent, der das Seeferienheim wie zuvor weiterführen wollte, hat Insolvenz angemeldet, was die Nutzungsmöglichkeiten ungewiss macht. Die Verwaltung hat einen Rechtsanwalt nach Alternativnutzungen gefragt; es gibt nur enge Möglichkeiten aufgrund des Bebauungsplans. Der ursprüngliche Käufer, Investor Moorkamp aus Steinfeld/Oldenburg, könnte wieder in den Kaufvertrag eintreten oder Ansprüche stellen, wenn die Nutzungsmöglichkeiten geändert werden. Bürgermeister Goerges möchte ein neues Interessensbekundungsverfahren nach Abschluss der Grundbucheintragung durchführen; Ratsmitglied Jens Wellner (CDU) schlug vor, dies sofort zu beginnen. Es besteht die Befürchtung, dass der Vier-Gebäude-Komplex auch im Sommer 2025 ungenutzt bleibt.
Veränderungen beim Inselhospiz und neue Planungen
Die Lippische Landeskirche hat Verkaufspläne für das ehemalige Inselhospiz auf Juist aufgegeben, wie NWZonlien berichtete. Stattdessen sollen 22 Dauerwohnungen im Gebäude entstehen. Die endgültige Entscheidung über die Pläne trifft die Herbstsynode, die Ende November tagt. Der Beschluss zum Verkauf des Inselhospizes, zuletzt „Inselhaus Vielfalt“ genannt, wurde im Juni 2023 gefasst, doch der angestrebte Verkaufserlös konnte nicht erzielt werden. Die Landeskirche steht in Kontakt mit Juists Bürgermeister Dr. Tjark Georges, und die Pläne sollen Anfang November dem Bürgermeister vorgestellt werden.
Überlegungen, das Haus gemeinsam mit Bethel weiter zu betreiben, fanden bei der Synode keine Mehrheit. In Detmold wird auch die Einrichtung eines Cafés oder Restaurants in Betracht gezogen, da eine Küche vorhanden ist. Es wird über die Möglichkeit nachgedacht, betreutes Wohnen über einen Juister Dienst anzubieten. Dauerwohnraum wird auf Juist dringend gesucht und steht im Einklang mit dem Bebauungsplan. Der Gemeinderat hat im März 2024 eine Veränderungssperre über das Areal erlassen, sodass nur Baugenehmigungen, die im Einklang mit der festgesetzten Nutzung stehen, erteilt werden können.
Der Bürgermeister hat empfohlen, die Grundidee zunächst in einem nicht öffentlichen Ratsinfogespräch zu präsentieren. Das Konzept soll anschließend im nächsten öffentlichen Bauausschuss vorgestellt werden. Darüber hinaus sieht der Bürgermeister auch die Möglichkeit, dass Gruppen weiterhin Urlaubszeit in dem Gebäude verbringen.