Emden

Kämpfen um die Existenz: Greetsiels Krabbenfischer in der Krise!

In Greetsiel kämpfen die Krabbenfischer zunehmend um ihre Existenz. Laut einem Bericht von NWZ Online fehlen seit zwei Jahren Auszubildende für die Krabbenfischerei. Kapitän Siegfried Looden, selbst Fischer in vierter Generation, äußert große Bedenken hinsichtlich der Zukunft des Berufsstandes aufgrund drohender EU-Verbote und anderer Herausforderungen. Normalerweise wurden zwei bis drei Azubis pro Jahr eingestellt, doch zurzeit ist kein Nachwuchs in Sicht. Wachsende Ansprüche junger Menschen an die Vereinbarkeit von Freizeit und Beruf tragen zu diesem Mangel bei.

Politische Unsicherheiten, die sich insbesondere auf die Nutzung bodenberührender Netze für Küstenfischer beziehen, verstärken die Sorgen. Banken zeigen sich zunehmend zurückhaltend bei der Kreditvergabe an Fischer. Wartungs- und Reparaturkosten für die Kutter sind hoch, eine Motorüberholung kann bis zu 40.000 Euro kosten, während ein neues Krabbennetz mindestens 4.000 Euro kostet. Darüber hinaus nehmen Offshore-Windparks, wie der Windpark Borkum Riffgat, den Fischern ihre Fanggebiete.

EU-Pläne bedrohen die Krabbenfischerei

Deutsche Flagge berichtet, stellte die EU-Kommission am 21. Februar einen Aktionsplan vor, der weitreichende Folgen für die deutsche Fischerei haben könnte. Der Plan sieht ein Verbot der Fischerei mit Grundschleppnetzen in Natura-2000-Gebieten bis Ende März 2024 und in allen Meeresschutzgebieten der EU bis spätestens 2030 vor. Dirk Sander, Vorsitzender des Landesfischereiverbandes Weser-Ems, äußert Bedenken bezüglich der wirtschaftlichen Existenz der Fischer.

Der Verlust von Fanggebieten, wie der Amrum-Bank, sowie die Zunahme von Offshore-Windparks stellen zusätzliche Risiken für die Krabbenfischer dar. Der Aktionsplan enthält keine Abschätzung der Auswirkungen auf die Fischerei und Fischer haben bereits Proteste gegen die EU-Pläne angekündigt. Die deutschen Landwirtschaftsminister kritisieren den Aktionsplan und fordern den Erhalt der Fischerei, während der deutsche Vertreter im Fischereiausschuss des EU-Parlaments, Niclas Herbst, einen Initiativbericht zum EU-Aktionsplan plant.