
Die CDU-Fraktion im Kreistag Friesland fordert die Veröffentlichung der Gutachten zum möglichen Neubau eines Zentralklinikums. In einer Pressemitteilung betont der Fraktionsvorsitzende Dirk Zillmer das Recht der Öffentlichkeit auf umfassende Informationen über die Entscheidungsgrundlagen des Kreistags. Der Hintergrund dieser Forderung ist eine Mitteilung der Mehrheitsgruppe, die den Neubau des Zentralklinikums unterstützen möchte. Zudem fordert die CDU eine zügige Umsetzung der in den Gutachten genannten Einsparpotenziale durch die Geschäftsführung der Friesland Kliniken. Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Axel Homfeldt äußerte Bedenken hinsichtlich des möglicherweise weitgehenden politischen Einflusses auf geschäftliche Vorgänge, wie Radio Jade berichtete.
In Zusammenhang mit der Diskussion um die Zukunft der medizinischen Versorgung in der Region wurden am 7. April 2025 die Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie zur Zukunft der Friesland Kliniken und des Klinikums Wilhelmshaven vorgestellt. Die Studie, die vom Beratungsunternehmen WMC im Auftrag der Stadt Wilhelmshaven und des Landkreises Friesland erstellt wurde, hat zum Ziel, die Zukunftsfähigkeit der medizinischen Versorgung in der Region zu sichern. In der Untersuchung wurden verschiedene Varianten erörtert, darunter eine Optimierung der bestehenden Strukturen mit drei Krankenhäusern, die Erhaltung von zwei Standorten oder eine Neuplanung auf einem unbebauten Grundstück. Die Kriterien der Untersuchung umfassten Wirtschaftlichkeit, regionale Versorgungssicherheit, medizinische Leistungsfähigkeit und Infrastruktur.
Empfehlungen der Machbarkeitsstudie
Die Empfehlung der Studie lautet auf die Errichtung eines neuen Klinikums an einem noch festzulegenden Standort. Vorteile einer solchen Einhäusigkeit wären die Maximierung der wirtschaftlichen Nachhaltigkeit sowie die Optimierung der Versorgungsstrukturen mit kurzen Wegen und zentralen Leistungsangeboten. Laut der Analyse könnte durch einen neuen Standort ein Einsparpotenzial von über 30 Millionen Euro erzielt werden, im Vergleich zu etwa 8 Millionen Euro bei der Beibehaltung mehrerer bestehender Standorte. Es wurde darauf hingewiesen, dass die zu erwartenden Kosten der nächsten Jahre nicht gedeckt werden könnten, wenn mehrere Standorte bestehen bleiben. Landrat Sven Ambrosy und Oberbürgermeister Carsten Feist betonten die Notwendigkeit einer umfassenden Diskussion und Prüfung aller Optionen. Die Themen aus der Machbarkeitsstudie werden in den kommenden Wochen in politischen Gremien weiter behandelt, wie myDRG berichtete.