
Ein besonderes friesisches Rechtsbuch aus dem 15. Jahrhundert wurde kürzlich von dem literarischen Zentrum Tresoar übernommen. Diese Übertragung ist Teil der Übergabe von 2.000 alten friesischen Rechtsarchiven, die vom Gerichtshof Arnhem-Leeuwarden stammen. Diese Archivbestände wurden seit einem Brand in der Kanselarij im Jahr 1919 aufbewahrt. Die offizielle Übergabe der empfindlichen Stücke, zu denen Nachschlagewerke, Atlanten und Schriftstücke über Recht gehören, fand am Mittwoch statt. Anne Popkema, eine Buchgeschichtsexpertin, entdeckte das bemerkenswerte Werk vor mehr als einem Jahr in einer unscheinbaren Kiste, wie Omrop Fryslân berichtete.
Die Archive enthalten eine Fülle an Informationen über Rechtsfälle, die über drei Jahrhunderte dokumentiert sind. Das Hof von Friesland, das von 1515 bis 1811 als höchste gerichtliche Instanz in Friesland existierte, verfügte über einen ausgezeichneten Ruf. Nach dieser bemerkenswerten Übertragung haben Forscher nun die Möglichkeit, mit Hilfe einer speziellen Gidsgedruckten die archivarischen Inhalte des Hofes zu durchsuchen. Dies ermöglicht ihnen, Einblicke in das Leben und die Gesellschaft der Friesen zu gewinnen, wie auf der Webseite von Afûk erläutert wird.
Mehr über die friesischen Rechtsarchive
Die archivierten Dokumente umfassen bedeutende Informationen über zivilrechtliche Verfahren und Appellationen vor dem Hof von Friesland. Die Gids bietet den Forschern die Möglichkeit, die Rechtsgeschichte präzise nachzuvollziehen und die Sozialstrukturen der Gegend besser zu verstehen. Dr. B.S. Hempenius-van Dijk von der Rijksuniversiteit Groningen trägt zur wissenschaftlichen Erschließung dieser Archive bei.