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Der Ausbruch der Vogelgrippe hat erneut Aufmerksamkeit erregt, nachdem bei einer Kanadagans in Frankfurt-Eschersheim die hochansteckende Variante H5N1 festgestellt wurde, wie Tagesschau berichtet. Das Ordnungsamt rät Tierhaltern zur Vorbereitung auf mögliche Stallpflicht und fordert Geflügelhalter auf, ihre Sicherheitsmaßnahmen zu überprüfen und anzupassen.
In Frankfurt wurde die Geflügelpest, die durch Influenza-A-Viren ausgelöst wird, nahe der Nidda festgestellt. Die Veterinärbehörde ermahnt, direkten und indirekten Kontakt zwischen Hausgeflügel und Wildvögeln zu vermeiden sowie Futter, Einstreu und andere Gegenstände für Wildvögel unzugänglich zu halten. Nur Wasser, zu dem Wildvögel keinen Zugang haben, sollte verwendet werden. Dies geschieht vor dem Hintergrund, dass die letzte Stallpflicht in Hessen im Frühjahr 2024 in der Region Schwalm-Eder-Kreis und Stadt/Kreis Kassel eingeführt wurde, wobei in Edermünde 15.000 Hennen getötet werden mussten.
Übertragung und Symptome der Vogelgrippe
Die Vogelgrippe betrifft vor allem Wasservögel, wobei Enten häufig Virusträger sind. Es gibt sowohl geringpathogene als auch hochpathogene Varianten dieser Viren. Die hochpathogenen Subtypen H5 und H7 können zu hohen Sterberaten bei Geflügel führen; besonders Hühner und Puten sind häufig betroffen. Symptome bei Hühnern sind Teilnahmslosigkeit, Appetitlosigkeit, Durchfall und Atemwegserkrankungen. Bei Wasservögeln zeigen sich ähnliche Anzeichen, zusätzlich können Futterverweigerung und Ausfluss aus Augen und Schnabel auftreten. In Deutschland sind bisher keine menschlichen Infektionen oder Todesfälle bekannt.
In den USA hingegen sind seit März 2024 über 800 Milchkühe infiziert, außerdem wurden über 60 Vogelgrippe-Infektionen bei Menschen nach Kontakt mit Rindern registriert. Einzelfälle von Mensch-zu-Mensch-Übertragung sind sehr selten.
Die Behörden betonen, dass die Vogelgrippe meldepflichtig ist und das Infektionsgeschehen über das Tierseucheninformationssystem TSIS erfasst wird. Das Friedrich-Loeffler-Institut hat mehr als 100 Genotypen von H5N1 nachgewiesen, und ein erster Impfstoff für Menschen wurde 2008 in der EU zugelassen. In Deutschland sind jedoch derzeit keine Impfpläne vorhanden.
Die Verordnung zum Schutz gegen Geflügelpest wird regelmäßig aktualisiert, und Empfehlungen für Schutzmaßnahmen wurden bereitgestellt. Stallpflichten können von Bundesländern und Landkreisen je nach Situation angeordnet werden, und es besteht die Möglichkeit, Sperrbezirke und Beobachtungsgebiete einzurichten.
Um eine Kontamination zu vermeiden, ist es ratsam, rohe Geflügelprodukte gründlich zu erhitzen und darauf zu achten, dass Trinkwasser vor Kontaminierung geschützt ist. Auch bei Obst und Gemüse wird empfohlen, diese gründlich zu waschen, da sie durch Vogelkot kontaminiert sein können. In Deutschland ist die Wahrscheinlichkeit einer Kontamination mit Vogelgrippe-Viren im Trinkwasser als nahezu ausgeschlossen zu bewerten, da das Wasser vorwiegend aus Tiefbrunnen stammt, wie NDR anmerkt.