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Das Deutsche Panzermuseum in Munster steht vor gravierenden Problemen, da die seit 2018 bewilligten Sanierungsarbeiten noch nicht begonnen haben. Der Bund stellte für die Renovierung 19 Millionen Euro bereit, jedoch sind die Mittel bislang nicht ausgezahlt worden. In der Folge leidet das Museum unter maroden Hallen, kaputten Sanitäranlagen, Nässe und fehlender Heizungen, die kalte Temperaturen und Wassereintritt zur Folge haben.
Die Herausforderungen haben nicht nur Auswirkungen auf die Infrastruktur des Museums, sondern auch auf die ausgestellten Exponate. Direktor Ralf Raths warnt ausdrücklich vor dem Verfall des Kulturguts, da Schäden an den Panzern einzutreten drohen: Gummi-Überzüge reißen, Leder und Stoffe lösen sich auf. Das Museum, das im vergangenen Jahr 120.000 Besucher anlockte und über 128.000 Abonnenten auf YouTube verfügt, muss dringend eine Lösung finden. Laut Bürgermeister Ulf-Marcus Grube (CDU) ist die Sanierung von essenzieller Bedeutung, da das Museumsgebäude zwar in städtischer Hand ist, sich aber auf einer Bundesliegenschaft befindet, was die Zuständigkeiten kompliziert.
Unterstützung und aktuelle Entwicklungen
Lars Klingbeil, der SPD-Bundesvorsitzende, hat die Situation bestätigt und betont, dass die Mittel im Haushalt eingeplant sind. Die Auszahlung jedoch scheitert an den vielen unterschiedlichen Zuständigkeiten. Hinzu kommt, dass das Panzermuseum mit einer Ausstellungsfläche von 10.000 Quadratmetern für seine 130 Großgeräte aus Wehrmacht-, NVA- und Bundeswehrbeständen als zu klein angesehen wird. Das Museum spielt eine wichtige Rolle in der politischen Bildung von Soldaten und behandelt kritisch Themen rund um Krieg und Militär.
Die Museumsleitung hat bereits Maßnahmen ergriffen, um die Situation zu verbessern, indem sie im Februar ein multimediales Angebot mit Audioguides und speziellen Erklärungen für Kinder eingeführt hat. Trotz der Herausforderungen bleibt das Panzermuseum eines der erfolgreichsten Museen in Deutschland. Der hohe Erklärungsbedarf zum Ukraine-Krieg führte dazu, dass viele Besucher den geschützten Raum des Museums suchten, während ein digitales Angebot, die YouTube-Serie „Sterben im Panzer“, beeindruckende eine Million Aufrufe innerhalb eines Monats erlangte.