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Konjunktur in der Region: Unternehmen blicken skeptisch in die Zukunft!

Die Konjunkturlage der Unternehmen im Wirtschaftsraum Braunschweig-Wolfsburg bleibt weiterhin angespannt. Dies geht aus dem aktuellen Konjunkturbericht der IHK Braunschweig und der IHK Lüneburg-Wolfsburg für das erste Quartal 2025 hervor. Laut dem Bericht stieg der IHK-Konjunkturklimaindikator um 7 Punkte auf einen Wert von 86, bleibt jedoch in der Gesamtbewertung mäßig. Die Verbesserung resultiert hauptsächlich aus weniger pessimistischen Einschätzungen zur künftigen Geschäftsentwicklung.

Dennoch zeigt sich die Geschäftslage der Unternehmen unbefriedigend. Der Saldo der Rückmeldungen zur aktuellen Geschäftssituation verharrt unverändert bei -11. Ein Lichtblick ist die Dienstleistungswirtschaft, deren Indikatorstand mit 103 positive Signale sendet. Im Gegensatz dazu verbessert sich die Industriekonjunktur auf einen Wert von 84, da die Betriebe eine bessere Geschäftsentwicklung erwarten. Jedoch befürchten viele Unternehmen negative Auswirkungen durch die US-Zölle auf Produkte aus der EU und Deutschland, vor allem im exportabhängigen Sektor.

Branchenüberblick

Im Einzelhandel verzeichnet der Konjunkturklimaindikator einen deutlichen Rückgang auf 76, während der Großhandel nahezu unverändert bleibt bei einem Wert von 62 und trübe Aussichten präsentiert. Dennoch erfahren Unternehmen eine leichtere Entspannung ihrer Erwartungen durch geplante Investitionen aus dem Sondervermögen für Infrastruktur und Klimaneutralität. Insgesamt glauben nur 12% der Unternehmen an eine geschäftliche Aufhellung, während 29% mit einer ungünstigeren Entwicklung rechnen und 59% eine unveränderte Geschäftssituation prognostizieren.

Die Investitionsbereitschaft der Unternehmen bleibt zögerlich, was sich in den Beschäftigungsplanungen widerspiegelt: Lediglich 10% der Firmen planen Neueinstellungen, während 35% von einer geringeren Mitarbeiterzahl ausgehen und 55% keine Änderungen anstreben. Michael Zeinert von der IHK Lüneburg-Wolfsburg betont die Notwendigkeit von Planungssicherheit und Bürokratieentlastung. Dr. Florian Löbermann von der IHK Braunschweig fordert tiefgreifende Reformen zur Förderung von Wachstum und Innovation, sowie die Abschaffung unnötiger Zollbarrieren und die Prüfung von Unterstützungsmöglichkeiten für die Verteidigungsindustrie.

Zusätzlich zeigen die niedersächsischen IHKs, dass die Geschäftsaussichten enttäuschend sind. In Berichten der IHK Niedersachsen wird deutlich, dass die Konjunkturindikatoren seit dem 4. Quartal 2024 leichte Erholungen erfahren haben, jedoch eine anhaltende Investitionszurückhaltung besteht. Unternehmensvertreter erwarten keine schnellen Reformen und glauben, dass die neue Bundesregierung nicht automatisch für bessere Investitionsbedingungen sorgen wird. In den Quartalen zuvor waren die Indikatoren auf das Niveau früherer Krisenjahre gefallen, was an den Problemen in der Automobilindustrie und stagnierenden Exporten liegt, wie [IHK Niedersachsen](https://www.ihk-n.de/publikationen/konjunkturberichte-nihk-3485832) berichtete.

Für die Region bleibt abzuwarten, wie sich die Herausforderungen bewältigen lassen und ob die erforderlichen Maßnahmen zur Verbesserung der wirtschaftlichen Situation ergriffen werden.