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In einem eindringlichen Appell hat der NABU Northeim Gartenbesitzer aufgerufen, Lebensräume für Vögel zu schaffen und ihre Gärten in einladende Vogelparadiese zu verwandeln. Dieser Aufruf kommt nach den Ergebnissen der Wintervogel-Zählung Anfang Januar, die einen signifikanten Rückgang der Vogelpopulation in Gärten im Vergleich zu den Vorjahren zeigt. Zu den Ursachen für diesen Rückgang zählen der Klimawandel und die zunehmende Versiegelung der Landschaft.
NABU-Mitarbeiterin Rosa Schipper äußerte besorgte Stimmen über die Zukunft bestimmter Vogelarten wie Rotkehlchen und Singdrossel. Schipper betonte, dass bereits kleine Gärten, Terrassen, Balkone und Fensterbretter einladend gestaltet werden können, um Vögel anzulocken. Empfohlene Maßnahmen zur naturnahen Gartengestaltung umfassen Blumenwiesen, Stauden, insektenfreundliche Pflanzen sowie beerentragende Sträucher und kleine Teiche.
Vogelarchen in Südniedersachsen
Um die Vielfalt der Vogelarten zu fördern, wirbt der NABU für das Anbringen von Nisthilfen für verschiedene Vogelarten, darunter Meisen, Stare, Zaunkönige, Kleiber und Hausrotschwänze. Die Nistkästen sollten bis Mitte März aufgehängt werden. Der NABU hofft, dass durch diese Maßnahmen viele „Vogelarchen“ in Südniedersachsen entstehen, um einem „stummen Frühling“ vorzubeugen.
Zusätzlich bietet die NABU-Regionalgeschäftsstelle Südniedersachsen ein Informationspaket an, das Baupläne für Nisthilfen und Broschüren beinhaltet. Dieses Paket kann gegen Einsendung von 10 Euro angefordert werden. Die Geschäftsstelle hat jeden Dienstag von 10 bis 12 Uhr und von 13 bis 15 Uhr geöffnet, auch nach vorheriger Absprache. Eine Nistkastenausstellung ist ebenfalls vor Ort verfügbar.
Im Zusammenhang mit dem Thema Vogelbeobachtung fand vom 10. bis 12. Januar 2025 eine umfassende Mitmachaktion des NABU statt. Laut tierchenwelt.de haben im Jahr 2024 über 130.000 Menschen an dieser Aktion teilgenommen, bei der mehr als 316.000 Vögel in Deutschland gezählt wurden. Die fünf häufigsten Wintervögel im Jahr 2024 waren Haussperling, Kohlmeise, Blaumeise, Amsel und Feldsperling. Die Zählung ist nicht nur wichtig für das Verständnis der Vögel, sondern auch für die Erfassung von Veränderungen in ihren Lebensräumen, die durch Landwirtschaft, Pestizide und Städtebau beeinflusst werden können.
Durch diese Zählung können auch die Auswirkungen des Klimawandels auf Zugvögel besser erkannt werden. Der NABU stellt eine Zählhilfe sowie eine kostenlose App zur Vogelbestimmung bereit, um die Teilnahme zu erleichtern.