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Die Staatsanwaltschaft Oldenburg hat gegen einen Chefarzt des Delme Klinikums in Delmenhorst ein Strafbefehlsverfahren eingeleitet. Dem Arzt wird vorgeworfen, unrechtmäßig die Berufsbezeichnung „Professor“ geführt zu haben. Der betreffende Professorentitel wurde in China erworben und zählt nicht als akademischer Grad, da er eine Festanstellung an einer Hochschule erfordert.
Der Vorwurf wurde erstmals im April 2024 erhoben, als die Klinik ein anonymes Schreiben erhielt, das auf diesen Sachverhalt hinwies. Klinikchef Christian Peters betonte, dass die medizinische Qualifikation des Chefarztes unbestritten sei, jedoch wurden die Vorwürfe ernst genommen. Um die Situation zu klären, hat die Klinik die Beschriftungen auf Türschildern und der Homepage angepasst, um auf die Gastprofessur des Arztes in Wuhan hinzuweisen.
Strafbefehlsverfahren und Gerichtsverhandlung
Die Krankenhausleitung war zuvor nicht über die strafrechtlichen Ermittlungen gegen den Chefarzt informiert. Im Strafbefehl wird eine unberechtigte Nutzung des Professorentitels im Zeitraum von August bis November 2024 angenommen. Der Chefarzt sieht sich mit einem Strafmaß von 90 Tagessätzen konfrontiert, was einem Gesamtbetrag von rund 70.000 Euro entspricht. Eine öffentliche Gerichtsverhandlung zur Verhandlung des Widerspruchs des Chefarztes ist für Mittwoch, den 19. März, um 9.30 Uhr angesetzt.
Die aktuellen Entwicklungen und Ermittlungen im Kontext des Delme Klinikums werden auch von Medconweb thematisiert, wo die Angelegenheit eingehend beleuchtet wird, wie auch in Medconweb berichtet wurde.