Oldenburg

Fitnessstudio „Gym80“ in Wildeshausen: Schock-Schließung nach 27 Jahren!

Das Fitnessstudio „Gym80“ in Wildeshausen hat zum 31. Dezember 2024 seine Türen geschlossen. Die Entscheidung zur Schließung erfolgte laut Angaben der Betreiberin aus „persönlichen Gründen“. Damit endet eine 27-jährige Ära des Fitnessangebots an der Ecke Bargloyer Straße/Visbeker Straße, wo das Studio zuvor an einem anderen Standort in Betrieb war. Jana Sauck, die Betreiberin, war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Trotz der Schließung von „Gym80“ bleiben die Standorte in Bassum und Sarstedt (bei Hannover) weiterhin geöffnet. „Gym80“ wurde im Jahr 1997 mit einer Fläche von 300 Quadratmetern und 200 Mitgliedern übernommen, 2002 eröffnete eine größere Anlage mit 1.000 Quadratmetern in der Nähe des Westrings. In Wildeshausen gibt es neben „Gym80“ mehrere weitere Fitnessstudios, darunter „Auszeit“, „Viva Fitness“, „Fitplus“, „Fitness Center Wildeshausen“ und ein „EMS-Studio“. Auch die Volkshochschule und andere Anbieter bieten Gesundheits- und Fitnesskurse an.

Regionale Fitnesslandschaft

Vor der Corona-Pandemie waren in Wildeshausen bis zu sechs Fitnessanbieter aktiv. Marcell Görke, Geschäftsführer der „Auszeit“, schätzt, dass etwa 10 bis 12 Prozent der Bevölkerung Fitnessstudios nutzen. Mit einer Einwohnerschaft von etwa 30.000 bis 40.000 Menschen ergibt sich eine potenzielle Kundenanzahl von rund 4.000 Personen. Die „Auszeit“ hat bereits einige Kunden von „Gym80“ übernommen und registriert zudem zahlreiche Neuanmeldungen.

In einem breiteren Kontext haben aktuell Fitnessstudios in Deutschland, ohne Aussicht auf eine baldige Wiedereröffnung, mit erheblichen Herausforderungen zu kämpfen. Aktuell besuchen über 11 Millionen Menschen regelmäßig Fitnessstudios in Deutschland, jedoch bleiben viele Einrichtungen geschlossen. Der Vorsitzende des DSSV, eine der führenden Verbände der Fitnessbranche, berichtet von verzweifelten Kunden, die unter Rückenschmerzen leiden und betont, dass kontrolliertes Gesundheitstraining nicht durch Trainings-Apps ersetzt werden kann.

Der DSSV hat an die Politik appelliert und einen offenen Brief an die Bundesregierung übermittelt, in dem Vorschläge zur Wiedereröffnung von Fitnessstudios unterbreitet werden. Diese beinhalten unter anderem die Sperrung von Umkleiden, Duschen und Saunen, die Vermeidung von Kursangeboten sowie regelmäßige Desinfektionen und kontaktlose Zugangskontrollen. Zudem wird auf die Notwendigkeit verwiesen, Mindestabstände zwischen den Trainingsstationen einzuhalten.

Die Hoffnung auf eine baldige Öffnung bleibt bestehen, doch die Branche sieht sich einem hohen Druck ausgesetzt. Das Bundesverfassungsgericht hat einen Eilantrag eines Fitnessstudio-Betreibers gegen die Zwangsschließung abgelehnt und erkennt die schwerwiegenden Eingriffe in die Berufsfreiheit an, stellt jedoch den Gesundheitsschutz an erste Stelle. Während einige Politiker positive Signale für Sport im Fitnessstudio unter Einhaltung von Abständen senden, bleibt die Situation angespannt.

Für viele Fitnessstudio-Betreiber ist das Heimtraining keine echte Alternative, da es oft zu falschem Training führt, was langfristige gesundheitliche Schäden nach sich ziehen kann. In Anbetracht der mittlerweile bevorstehenden Öffnung der Fitnessstudios in der Schweiz stellt sich die Frage, was das Nachbarland besser mache, um eine ähnliche Maßnahme in Deutschland zu erreichen.