Oldenburg

Streit um Stromkabel: One-Dyas klagt gegen Niedersachsen in der Nordsee!

One-Dyas hat Klage gegen die niedersächsische Genehmigungsbehörde NLWKN eingereicht. Der Energiespezialist wirft der Behörde Untätigkeit im Genehmigungsverfahren für ein Stromkabel zur Erdgasförderung in der Nordsee vor Borkum vor. Die Klage wurde im Dezember beim Verwaltungsgericht in Oldenburg eingereicht, nachdem One-Dyas im August alle erforderlichen Unterlagen eingereicht und im September zusätzliche Fragen beantwortet hatte. Laut One-Dyas ist seitdem jedoch keine weitere Bewegung im Verfahren zu verzeichnen.

Das Unternehmen plant, rund 20 Kilometer Gas unter deutschen und niederländischen Gewässern zu fördern und hat bereits Genehmigungen dafür erhalten. Ein wichtiges Element für die geplante Förderplattform ist ein acht Kilometer langes Stromkabel, das die Plattform mit Energie vom Offshore-Windpark Riffgat versorgen soll. Umweltschützer äußern Bedenken, dass das Kabel schützenswerte Unterwasserbiotope und Riffstrukturen schädigen könnte, was zur Erhebung von Klagen durch die Deutsche Umwelthilfe (DUH) führte. Das Verwaltungsgericht Oldenburg entschied im August, dass das Kabel vorerst nicht verlegt werden darf, während das Umweltministerium und der NLWKN die Klage als erledigt betrachten, da das Verfahren zur Beteiligung der Träger öffentlicher Belange am 19. Dezember eingeleitet wurde. One-Dyas hält jedoch an seiner Klage fest, die weiterhin läuft.

Klage und Verzögerungen bei der Gasförderung

Die Klage von One-Dyas hat unmittelbare Auswirkungen auf die Gasbohrplattform in der Nordsee vor Borkum. Das Unternehmen kann die Plattform nicht wie geplant bis zum Jahresende in Betrieb nehmen. Die Verzögerung ist auf die fehlende Genehmigung für das Stromkabel zurückzuführen, welches die Plattform mit Strom versorgen soll. Ohne diese Genehmigung wird sich die Gasförderung bis ins nächste Jahr verzögern, obwohl alle anderen Installationsarbeiten abgeschlossen sind.

Um für die Zeit bis zur Gerichtsentscheidung gerüstet zu sein, plant One-Dyas, einen Generator zu nutzen, der beim niederländischen Ministerium für Klima und grünes Wachstum beantragt wurde. Das Unternehmen strebt an, die Plattform schnellstmöglich in Betrieb zu nehmen und Gas noch in diesem Winter ins Netz einzuspeisen. Neben der laufenden Klage hat die DUH im Oktober 2024 eine weitere Klage gegen die Gasbohrung eingereicht, mit dem Ziel, die Gasförderung im Wattenmeer komplett zu stoppen. Die Genehmigungen für die Gasförderung liegen vor, jedoch ist ein bilaterales Abkommen zwischen Deutschland und den Niederlanden noch erforderlich. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck möchte mögliche Gerichtsurteile abwarten, bevor er das Abkommen unterzeichnet.

Die Genehmigung für die Gasbohrungen ist auf einen Zeitraum von 18 Jahren befristet. Letztendlich liegt die letzte Entscheidung über die Bohrungen beim Bund, wie Süddeutsche.de und ndr.de berichten.