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Papenburg plant Übernahme: Salzgitter AG in großer Gefahr?

Die GP Papenburg AG hat ein Übernahmeangebot für die Salzgitter AG unterbreitet, welches den Preis von 18,50 Euro pro Aktie vorsieht und damit über dem aktuellen Aktienkurs liegt. Die GP Papenburg AG hält bereits 25% der Anteile an der Salzgitter AG, während das Land Niedersachsen mit 26% beteiligt ist. Ministerpräsident Stephan Weil hatte bereits im November betont, dass kein Bedürfnis für eine Veränderung der Anteilsverhältnisse besteht. Das Niedersächsische Finanzministerium plant, seine Anteile nicht abzugeben und hat in diesem Zusammenhang „intensive Gespräche“ geführt, sieht jedoch keinen wirtschaftlichen Vorteil in den bisherigen Überlegungen.

Die Gewerkschaft IG Metall äußert ernsthafte Bedenken bezüglich der möglichen Übernahme und warnt vor negativen Auswirkungen auf die Beschäftigten. Es wird befürchtet, dass die Eigenständigkeit der Salzgitter AG gefährdet ist und Entscheidungen getroffen werden könnten, die gegen die Interessen der Mitarbeiter gerichtet sind. Das Land Niedersachsen hat zudem betont, dass die Mitbestimmung der Beschäftigten gewahrt bleiben muss und eine Verwässerung der Landesanteile nicht in Frage kommt.

Proteste der Beschäftigten

Ein Konsortium aus GP Günter Papenburg und TSR Recycling plant, 45% der Aktien der Salzgitter AG zu erwerben, und könnte mit 45% plus einer Aktie die wirtschaftliche Kontrolle über das Unternehmen erlangen. Die Salzgitter AG hält zudem 10% ihrer eigenen Aktien, die bei Abstimmungen nicht stimmberechtigt sind, was die Mitbestimmung der Beschäftigten gefährden könnte. Die Montanmitbestimmung sichert eine paritätische Besetzung des Aufsichtsrats durch Anteilseigner und Arbeitnehmer.

Hasan Cakir, Betriebsratsvorsitzender, äußerte Bedenken über die möglichen Absichten des Konsortiums, insbesondere in Bezug auf einen Zugriff auf Aurubis AG. Die IG Metall und der Betriebsrat setzen sich für den Erhalt der Eigenständigkeit und die Mitbestimmung der Beschäftigten ein. In einer Resolution, die von 400 Vertrauensleuten der Salzgitter AG verabschiedet wurde, wird der Widerstand gegen die Übernahme bekräftigt. Nils Knierim, Vertrauenskörperleiter, betonte die Bereitschaft, für die Beschäftigten zu kämpfen. Cakir warnte zudem vor möglichen negativen Folgen der Übernahme auf die Arbeitsbedingungen und die Mitbestimmung.

Für weitere Informationen zu diesem Thema, siehe ndr.de und igmetall.de.