
In Niedersachsen ermittelt das Landeskriminalamt (LKA) wegen Wirtschaftsbetrugs in Millionenhöhe. Im Fokus stehen sechs Personen, unter ihnen eine 56-jährige Frau und ein 40-jähriger Mann. Die Beschuldigten sollen sich an Corona-Finanzhilfen bedient und Insolvenzverschleppung begangen haben, wie NDR berichtete.
Die Vorwürfe beziehen sich auf falsche Angaben in Anträgen für Corona-Hilfen der KfW aus den Jahren 2020 und 2021. Es wird vermutet, dass die zugesprochenen Kredite nicht zweckgerecht verwendet wurden. Insgesamt sollen circa 3,5 Millionen Euro an Corona-Hilfen für fünf Unternehmen aus der Speditionsbranche ausgezahlt worden sein. Insbesondere steht der Vorwurf im Raum, dass die 56-Jährige einen KfW-Kredit in Höhe von zwei Millionen Euro nicht für die vorgesehenen Zwecke eingesetzt hat, was zu einem Schaden in dieser Höhe führte. Zudem besteht der Verdacht, dass die Geschäftsführung von zwei Unternehmen, die 2024 verkauft wurden, Insolvenzanträge hätte stellen müssen.
Durchsuchungen und Beschlagnahmungen
Im Zuge der Ermittlungen fanden Durchsuchungen in zwölf Objekten in Niedersachsen, Hamburg und Sachsen-Anhalt statt. Dabei wurden Firmenunterlagen sowie digitale Beweismittel beschlagnahmt. Die Durchsuchungsorte umfassten unter anderem Buchholz in der Nordheide, Hannover, Wedemark, Munster, Sögel, Langenhagen, Liebenburg, Goslar, Salzgitter sowie Hamburg und Bernburg (Saale) in Sachsen-Anhalt, wie auch Kreiszeitung Wochenblatt berichtete. Weitere Informationen zu den Ermittlungen werden in naher Zukunft erwartet.