Uelzen

Konklave im Vatikan: Wer wird der nächste Papst? Ein Blick auf die Favoriten!

Im Vatikan hat das Konklave zur Wahl des neuen Papstes begonnen. Wie AZ Online berichtet, wird Pietro Parolin, der 70-jährige Kardinalstaatssekretär aus Norditalien, als Favorit gehandelt. Parolin gilt als erfahrener Diplomat und enge Vertrauter von Papst Franziskus. Er hat jedoch die Warnung erhalten, dass er bei einer Niederlage als „verbrannt“ gelten könnte.

Dr. Nino Galetti hebt hervor, dass Parolin einen Vorteil hat, da ihn beinahe alle Kardinäle kennen. Historisch betrachtet haben die meisten Päpste es nicht im ersten Wahlgang geschafft, weshalb Außenseiterchancen zunehmen, wenn Favoriten in den ersten Runden keine Mehrheit erreichen, erklärt der ARD-Korrespondent Tillmann Kleinjung. Neben Parolin sind drei weitere Hauptfavoriten ins Spiel: Mario Grech (68) aus Malta, ein Reformer, der den Synodalen Weg der deutschen Katholiken unterstützte; Péter Erdő (72) aus Ungarn, ein konservativer Favorit mit intellektuellem Ansehen, sowie der charismatische Luis Antonio Tagle (67) von den Philippinen.

Weitere Kandidaten und internationale Dimensionen

Zusätzlich zu den Spitzenkandidaten könnten auch die Afrikaner Fridolin Ambongo Besungu (65) und Peter Kodwo Appiah Turkson (76) eine Rolle spielen. Ambongo gilt als konservativer Hardliner und wäre der erste schwarze Papst seit über 1500 Jahren, während Turkson trotz seiner strengen Konservativität einige Schnittmengen mit Franziskus aufweist. Die Chancen der afrikanischen Kandidaten steigen, sollten in den ersten Wahlgängen keine klaren Sieger hervorgehen.

Die Auswahl der Kandidaten zeigt die internationale und vielfältige Zusammensetzung des Konklaves, in dem Kardinäle aus 65 Ländern vertreten sind. Unter den weiteren Nennungen ist auch der Kongo-Kardinal Fridolin Ambongo Besungu, der sich für Menschenrechte und Demokratie in seiner Heimat einsetzt. Der Druck, eine Mehrheit von 89 Kardinälen zu gewinnen, könnte zudem zu einer Hängepartie führen, was im historischen Kontext der Papstwahl nicht unüblich ist.

Wie Tagesschau berichtet, hat Pietro Parolin unter anderem wenig als Priester gearbeitet und war verantwortlich für ein umstrittenes Geheimabkommen mit China über Bischofsernennungen. Er hat sich skeptisch zum Synodalen Weg in Deutschland geäußert und ist gegen eine Weihe von Frauen zu Priesterinnen, zeigt sich aber offen für eine mögliche Aufweichung des Zölibats. In der bevorstehenden Wahl wird die Ausrichtung der katholischen Kirche stark im Mittelpunkt stehen.