
In einem aufsehenerregenden Verfahren am Landgericht Hannover steht ein 39-jähriger Staatsanwalt unter dem Vorwurf der Korruption. Der Angeklagte wird beschuldigt, zwischen Juni 2020 und März 2021 geheime Informationen aus Ermittlungsverfahren an eine international agierende Kokain-Bande verkauft zu haben. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm 14 Fälle von besonders schwerer Bestechlichkeit, Verletzung des Dienstgeheimnisses und Strafvereitelung im Amt vor, wie az-online.de berichtet.
Der Staatsanwalt, der seit Ende Oktober in Untersuchungshaft ist, bestreitet die Vorwürfe und gibt an, keine Geschäfte mit der Drogenbande gemacht zu haben. Er argumentiert, dass seine Ermittlungserfolge beweisen, dass er nicht mit den Drogenbossen zusammengearbeitet habe. Zudem sieht er sich als Sündenbock und verlangt, dass der tatsächliche Maulwurf, der die Informationen weitergeleitet habe, gefasst werde. Ein Boxtrainer, 41 Jahre alt, ist als Mittelsmann mitangeklagt. Er soll dem Staatsanwalt monatlich 5.000 Euro in bar überreicht haben.
Prozessverlauf und Sicherheitsmaßnahmen
Der Prozess hat bereits begonnen, und der Angeklagte möchte sich selbst zu den Vorwürfen äußern und die Anschuldigungen zurückweisen. Seine Anwälte haben angekündigt, dass er sich „vollumfänglich einlassen“ will. Yashar G. wirft den Behörden einseitige Ermittlungen vor und tritt selbstbewusst im Gericht auf. Um die Sicherheit im Gerichtssaal zu gewährleisten, wurden hohe Sicherheitsmaßnahmen getroffen. Dies umfasst Durchsuchungen von Zuhörern, Journalisten und Prozessbeteiligten, sowie ein Verbot von Mobiltelefonen und Kameras.
Die Wahrscheinlichkeit eines Urteils wird auf Herbst geschätzt, mit insgesamt 21 Prozesstagen, wobei der dritte Prozesstag für Dienstag angesetzt ist. NDR berichtete über die fortlaufenden Procedere und die anhaltenden Vorwürfe gegen den Staatsanwalt.