
Donald Trump hat die angedrohten US-Strafzölle gegen Kanada vorerst pausiert. Diese Entscheidung, die für einen Zeitraum von 30 Tagen gilt, wurde von der Nachrichtenagentur AFP berichtet. Sie folgte einem Gespräch zwischen Trump und dem kanadischen Premierminister Justin Trudeau, der bekannt gab, dass die Zölle nur wenige Stunden vor ihrem Inkrafttreten ausgesetzt wurden.
Im Gegenzug zu der Aussetzung der Zölle wird Kanada neue Verpflichtungen eingehen. Dazu zählt unter anderem die Ernennung eines Regierungsbeauftragten für den Kampf gegen Fentanylschmuggel sowie die Aufnahme mexikanischer Drogenkartelle auf die Terrorliste Kanadas. Des Weiteren wird eine gemeinsame Spezialeinheit mit den USA gegründet, die sich gegen organisiertes Verbrechen, Fentanyl-Handel und Geldwäsche richten soll, wie [az-online.de](http://www.az-online.de/politik/trump-setzt-zoelle-gegen-kanada-vorerst-aus-zr-93552063.html) berichtete.
Hintergrund und Reaktionen
Trump hatte zuvor die Handelsbeziehungen zu Kanada infrage gestellt und erklärt, dass die USA Kanada für bestimmte Produkte nicht benötigen. In diesem Zusammenhang äußerte er den Wunsch, Kanada als „51. Bundesstaat“ der USA zu integrieren, was mit militärischem Schutz verbunden sein könnte. Er betonte, dass es als Bundesstaat keine Zölle geben würde.
Trump hatte zudem in einem NBC-Interview bekräftigt, dass er an den Strafzöllen festhalten wolle und bezeichnete sich als „großen Anhänger von Zöllen“. Er fügte hinzu, dass die USA Kanada jährlich mit 100 Milliarden Dollar subventionieren, und degradierte Trudeau in sozialen Medien zum „Gouverneur“ Kanadas. Trudeau wies darauf hin, dass Kanada mit Gegenzöllen reagieren könnte, während die stellvertretende Premierministerin Chrystia Freeland erklärte, Kanada werde nicht klein beigeben.