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Die Stadt Uelzen plant zwei umfassende Bauprojekte auf dem alten Polizeigelände und dem ehemaligen Kreishausgelände. Der städtische Bauausschuss hat bereits entschieden, die rechtlichen Grundlagen für diese Vorhaben zu schaffen. Dazu gehört auch die Überarbeitung der Flächen-Nutzungspläne. Für die Projekte wird erstmals ein „vorhabenbezogener Bebauungsplan“ eingesetzt. Geplant sind auf dem Polizeigelände neun dreigeschossige Wohngebäude mit Staffelgeschoss, in denen die meisten Wohnungen zwischen 45 und 75 Quadratmetern groß sein werden. Stellplätze für Autos sollen in zwei Tiefgaragen im Norden und Süden des Geländes untergebracht werden. Das SPD-Haus und ein denkmalgeschütztes Gartenhäuschen bleiben unberührt. Auftraggeber des Projektes ist die Ilmenau-Wiesen GmbH & Co KG.
Auf dem Kreishausgelände wiederum könnten bis zu 110 Wohnungen sowie Gastronomie, Büros und Dienstleistungsbetriebe entstehen. Die Bausubstanz des alten Kreishauses wird dabei aus Gründen der Nachhaltigkeit genutzt. Ein Rückbau des Innenhofs ist vorgesehen, der anschließend begrünt werden soll. Entlang der Ilmenau sind zudem ein grüner Strand, Sportmöglichkeiten, ein Kanu-Anleger und ein Bistro in Planung. Uelzens Stadtbaurat Dr. Andreas Stefansky bezeichnet den Bebauungsplan als „maßgeschneidert“. Den Plänen muss noch der Rat der Hansestadt zustimmen; eine Tagung hierzu findet am 3. März statt. Ergänzende Gutachten zur Beeinträchtigung der Natur werden ebenfalls erstellt. Im Frühjahr wird auf dem Polizeigelände ein Übergangsparkplatz angelegt, der mehrere Jahre zur Verfügung stehen soll.
Details zu den Projekten
Zusätzlich stellt die Investorengruppe Hentschke/Thieme ihre Planungen für das ehemalige Kreishaus in der Veerßer Straße vor. Die Maßnahmen umfassen teilweise Rückbauten sowie bauliche Ergänzungen der Immobilie aus den 50er Jahren. Das Projekt sieht neben Wohnraum auch Büros sowie Dienstleistungen und gastronomische Betriebe vor. Das Konzept wurde im Bauausschuss der Hansestadt präsentiert, und der Verwaltungsausschuss hat die Einleitung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans empfohlen. Die Entscheidung des Rates über dieses Vorhaben wird am 18. September getroffen.
Ein zentrales Ziel der Planungen ist es, das städtebauliche Bild zu erhalten und den Vorplatz an der Veerßer Straße neu zu gestalten. Die Aufwertung und Erweiterung des Altbaubestands sind ebenfalls Teil des Projekts. Der Baukörper soll zur Veerßer Straße erhöht und zur Ilmenau aufgestockt werden, während die Fassade durch vorgesetzte Balkone und weitere Elemente gegliedert werden soll. Zudem sind Dachflächen als grüne Dächer mit Photovoltaikanlagen vorgesehen. Ein Nachbarschaftstreff zur Förderung des Austauschs im Quartier sowie ein geplanter privater grüner Innenhof zur Ilmenau sind mit eingeplant. Auch hier sollen ein grüner Strand, Sportmöglichkeiten und ein saisonales Bistro entlang der Ilmenau eingerichtet werden. Der Entwurf der Planungsbüros Seetal aus Weimar wurde bereits als Sieger eines städtebaulichen Wettbewerbs gekürt und wird in den weiteren Planungsprozess integriert.