
Im Landkreis Verden wird ein neues Gerichtsbauprojekt vorangetrieben, das im Zusammenhang mit einem anstehenden Prozess gegen die mutmaßliche RAF-Terroristin Daniela Klette steht. Der Bau eines neuen Gerichtssaals soll notwendig werden, da die aktuellen Räumlichkeiten des Landgerichts nicht nur zu klein sind, sondern auch nicht den Sicherheitskriterien für Terror-Prozesse entsprechen. Die Fertigstellung des neuen Gebäudes ist für den Sommer 2025 geplant, während der exakte Standort noch unklar ist, wie NDR berichtete.
Der Prozess gegen Daniela Klette wird am 25. März 2025 im Staatsschutzsaal des Oberlandesgerichts Celle beginnen. Klette, eine ehemalige RAF-Terroristin, steht aufgrund von 13 Raubüberfällen vor Gericht. Sie wurde Ende Februar 2024 in Berlin-Kreuzberg festgenommen, als sie unter falschem Namen lebte. Seither befindet sie sich in Untersuchungshaft im Frauengefängnis in Vechta, wo ihre Haft bereits einmal verlängert wurde. Bei der Festnahme wurden in ihrer Wohnung sowohl eine Kalaschnikow als auch eine Panzerfaustgranate gefunden.
Anklage und Hintergründe
Die Anklage gegen Klette umfasst versuchten Mord, unerlaubten Waffenbesitz sowie versuchten und vollendeten schweren Raub. Besonders umstritten ist der Anklagepunkt des versuchten Mordes, welcher im Zusammenhang mit einem Überfall auf einen Geldtransporter in Stuhr im Juni 2015 steht. Bei diesem Überfall wurden Schüsse auf den Geldtransporter abgegeben, wobei die Geldboten unverletzt blieben. Die Staatsanwaltschaft sieht in diesen Schüssen einen Mordversuch, während das Oberlandesgericht Celle keinen dringenden Tatverdacht feststellen konnte.
Zudem gibt es Verbindungen zu zwei mutmaßlichen Mittätern von Klette, Burkhard Garweg und Ernst-Volker Staub. Diese beiden Männer sind derzeit auf der Flucht und hatten gemeinsam mit Klette Wohnungen in Bremen angemietet, um Überfälle zu planen. Es wurde bekannt, dass Klette sich in der Vergangenheit unter den Alias „Sarah“ in Stuhr und „Lucia“ in Hildesheim mit möglicherweise gefälschten Ausweisdokumenten ausgab.
Die Rote Armee Fraktion (RAF) hatte ihre Auflösung im Jahr 1998 bekannt gegeben, jedoch lebten Klette, Garweg und Staub jahrzehntelang im Untergrund.