Salman Rushdie trat vor Gericht seinem Messerangreifer Hadi Matar gegenüber, der ihn im August 2022 attackierte. Der Vorfall ereignete sich während einer Veranstaltung in Chautauqua, New York. Rushdie schilderte, dass er dachte, er werde sterben, als er den Angreifer sah. Matar, ein US-Amerikaner aus New Jersey, sitzt auf der Anklagebank und hat auf nicht schuldig plädiert. Der Angriff wurde von zahlreichen Augenzeugen beobachtet und ist auf Video festgehalten.
Matar ist wegen versuchten Mordes und schwerer Körperverletzung angeklagt und könnte mehr als 30 Jahre Haft erhalten. Rushdie berichtete, dass der Angreifer ihn etwa 15 Mal mit einem Messer stach, was zu schweren Verletzungen führte. Er erlitt Verletzungen an der Wange, dem Hals und dem rechten Auge, was zur Erblindung auf diesem Auge führte. Rushdie trägt eine Brille mit einem abgedunkelten Glas, um sein beschädigtes Auge zu verbergen. Er beschrieb die Schmerzen während des Angriffs und die bleibenden körperlichen Folgen. In seinem bevorstehenden Buch „Knife: Gedanken nach einem Mordversuch“, das im April 2024 veröffentlicht wird, verarbeitet Rushdie den Vorfall. Bereits 1989 hatte Rushdie wegen seines Romans „Die satanischen Verse“ Morddrohungen erhalten, nachdem der iranische Revolutionsführer Ayatollah Chomeini zur Ermordung des Autors aufgerufen hatte.
Details zu Matar und dem Gerichtsverfahren
Die Juryauswahl hat in dem US-Prozess gegen Hadi Matar, der des Messerangriffs auf den Schriftsteller Sir Salman Rushdie angeklagt ist, begonnen. Matar, 27, hat auf die Vorwürfe der versuchten Mordes und Körperverletzung im Zusammenhang mit dem Vorfall im August 2022 plädiert. Das Urteil könnte wegen der Schwere der Verletzungen von Rushdie, der wegen des Angriffs auf ein Beatmungsgerät gesetzt wurde und sechs Wochen im Krankenhaus verbrachte, weitreichende Folgen haben. Matar wird vorgeworfen, während der Veranstaltung auf die Bühne gerannt zu sein, um den Angriff auszuführen.
Im Laufe des Verfahrens gab es bereits zwei Verschiebungen. Ursprünglich war der Prozess für Januar 2024 angesetzt, wurde jedoch aufgrund von Bedenken hinsichtlich Rushdies bevorstehendem Memoir, das möglicherweise als Beweismittel genutzt werden könnte, verschoben. Außerdem beantragte Matar’s rechtliches Team eine Verlegung des Prozesses in einen anderen Bezirk, da sie Bedenken über eine faire Gerichtsverhandlung im Hinblick auf die Öffentlichkeit und die mangelnde arabisch-amerikanische Gemeinschaft in Chautauqua County äußerten. Dieser Antrag wurde jedoch abgelehnt, und der Prozess begann wie geplant im Chautauqua County, das etwa 1.500 Einwohner hat.
Fünf Geschworene wurden bereits am Dienstag ausgewählt; die Juryauswahl wird am Mittwoch um 09:30 Uhr Ortszeit fortgesetzt. Matar wird zusätzlich in einem föderalen Gericht wegen Unterstützung der Gruppe Hezbollah, die von mehreren Ländern als terroristische Organisation eingestuft wird, angeklagt.
