
Am 12. Februar 2025 fand eine entscheidende Sitzung des Wirtschaftsausschusses des Wilhelmshavener Rates statt, bei der die Mehrheit der Mitglieder sich für den Siegerentwurf des Architektenwettbewerbs zur Sanierung und Erweiterung des Pumpwerks aussprach. Sechs von insgesamt 13 Ausschussmitgliedern stimmten für die Pläne, während vier dagegen stimmten und drei sich enthielten.
Die Pumpwerk-Sanierung ist Teil einer umfassenderen Planung, die auch den Neubau einer Stadthalle neben dem Pumpwerk umfasst. Dieser Stadthallenentwurf wurde jedoch von zwei Dritteln der Bürger, die an einem Bürgerentscheid teilnahmen, abgelehnt. Aufgrund einer zu geringen Wahlbeteiligung war die Abstimmung jedoch nicht bindend. Die Abstimmung über den Siegerentwurf wurde in zwei separate Teile für Pumpwerk und Stadthalle aufgeteilt.
Stadthalle bleibt umstritten
Der Entwurf für die Stadthalle fiel mit sieben Nein-Stimmen, fünf Ja-Stimmen und einer Enthaltung durch. Die Mehrheit des Ausschusses berief sich auf das unverbindliche Bürgervotum gegen den Bau der Stadthalle. Politiker von SPD, Uwe Weithöner (Win@WBV) und Helga Weinstock forderten eine neue Planung für die Pumpwerk-Sanierung, während Anja Mandt (CDU) für die Zustimmung zum Pumpwerk-Entwurf plädierte, um eine schnelle Umsetzung zu ermöglichen.
Stadtbaurat Niksa Marusic erklärte, dass sich das Gremium noch im Vergabeverfahren des Wettbewerbs befinde und sofort mit der Auftragsvergabe beginnen könne. Für die Sanierung und Erweiterung des Pumpwerks sowie die Gestaltung der Außenanlagen sind Kosten von insgesamt 11 Millionen Euro veranschlagt. Grundsätzlich an den Siegerentwurf gebunden, könnte der Rat auch andere Entwürfe wählen, was jedoch das Risiko einer Klage des nicht gewählten Siegers birgt. Das Preisgeld für den Wettbewerb beträgt 60.000 Euro. Eine endgültige Entscheidung im Rat ist für den 19. Februar 2025 geplant.
Die Stadt Wilhelmshaven hat seit einigen Jahren keine betriebsfähige Stadthalle. Im Jahr 2024 wurde ein Architekturwettbewerb für den Neubau einer solchen Stadthalle am Pumpwerk-Park durchgeführt. Der Europa-wettbewerb richtete sich an Architekturbüros und verlangte auch Entwürfe für eine Erweiterung des Pumpwerks, um Synergien mit dem Kulturzentrum Pumpwerk zu schaffen. Das Hamburger Architekturbüro pbr gewann schließlich den Wettbewerb mit ihren Entwürfen für das neue Veranstaltungszentrum. Ob und wann das Projekt umgesetzt wird, entscheidet der Rat Wilhelmshavens zu einem späteren Zeitpunkt. Die Finanzierung des Neubaus könnte durch die Kohlestrukturförderung des Bundes gesichert werden, die bis zu 90 Prozent des Projekts fördern könnte.