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Wölfe in Niedersachsen: Rekordrisszahlen und neue Schutzmaßnahmen!

In Niedersachsen hat sich die Anzahl der Wolfsterritorien zum Abschluss des IV. Quartals 2024 erheblich erhöht. Insgesamt wurden 63 Wolfsterritorien erfasst, darunter 56 Wolfsrudel, 4 Wolfspaare und 3 residente Einzelwölfe. Im Vergleich dazu waren im IV. Quartal 2023 lediglich 56 Wolfsterritorien bestätigt worden, von denen 50 Wolfsrudel waren. Diese Zunahme der Wolfspopulation führt zu einer steigenden Zahl von Nutztierrissen in der Region.

Die Landkreise Cuxhaven, Leer und Emsland verzeichnen die meisten Nutztierrisse. Der Landkreis Cuxhaven meldete im Jahr 2024 insgesamt 44 Nutztierrisse, von denen 38 eindeutig dem Wolf zugeordnet werden konnten. 2023 wurden in diesem Landkreis 32 Nutztierrisse registriert. Darüber hinaus wurden im Landkreis Leer 34 Nutztiere gerissen, 27 davon ebenfalls vom Wolf; hier wurde ein Wolf bestätigt. Auch im Emsland wurden 34 Nutztierrisse registriert, von denen 27 dem Wolf zugeordnet werden konnten.

Details zu den Rissen und Schutzmaßnahmen

Schafe sind die am häufigsten gerissenen Nutztiere. Im Jahr 2024 wurden insgesamt 225 Schafe gerissen, von denen 187 dem Wolf zugeordnet werden konnten. Rinder folgten mit 108 getöteten Tieren, wobei 63 dem Wolf zugeordnet werden konnten. Um dieser Problematik entgegenzuwirken, wird im Landkreis Cuxhaven ein neues Wolfsmonitoringprojekt vorgestellt, das mit Wildkameras arbeitet. Im Rahmen dieses Projekts sollen 30 Wildkameras aufgestellt werden, wobei der Landkreis jährlich 20.000 Euro zur Verfügung stellt.

Das niedersächsische Landesumweltministerium plant für 2025 rund 6,4 Millionen Euro für den besseren Schutz von Weidetieren vor Wolfsangriffen, insbesondere für Maßnahmen wie Zäune und Herdenschutzhunde. Es ist zu beachten, dass Herdenschutzzäune im Landkreis Cuxhaven schwer umsetzbar sind, vor allem an langen Deichabschnitten.

Zusätzlich wird auf eine detaillierte Dokumentation der Schadensfälle verwiesen, die seit dem 1. Februar 2022 durch die Landwirtschaftskammer Niedersachsen erfolgt. Bei Verdacht auf Wolfbeteiligung sollte sofortige Information an die Landwirtschaftskammer erfolgen. Das Land Niedersachsen erstattet bis zu 100 % der Materialkosten für Herdenschutzmaßnahmen. Im Umweltkartenviewer des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt, Energie und Klimaschutz können Nutzer Schadensfälle anzeigen lassen, bei denen der Wolf als möglicher Verursacher geprüft wurde, wie nlwkn Niedersachsen berichtet.

Raoul Reding, der niedersächsische Wolfsbeauftragte, weist darauf hin, dass die Wolfspopulation im Landkreis Celle seit 2012 zugenommen hat, und mehrere Rudel offiziell bestätigt wurden. Für einige Territorien im Landkreis fehlen noch offizielle Bestätigungen. Es wird angenommen, dass der Lebensraum irgendwann gesättigt sein wird, da die Populationsdichte der Wölfe vom Nahrungsangebot abhängt, welches derzeit als gut eingestuft wird.

Für detaillierte Statistiken über die Anzahl der rissenen Nutztiere und deren Verursacher können Leser Pirsch.de konsultieren.