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Die Eröffnung der ersten öffentlichen Autobahn Deutschlands, die A 555, fand am 6. August 1932 zwischen Köln und Bonn statt. Kölner Oberbürgermeister Konrad Adenauer schnitt feierlich ein grünes Band durch, während die Nationalhymne erklang. Rund 2.000 Autofahrer durften die neue kreuzungsfreie Strecke einweihen, die ohne Fußgänger, Radfahrer oder Pferdegespanne ausgelegt war. Zuvor war die Autobahn als „Kraftwagenstraße“ bekannt und erstreckte sich auf etwa 20 Kilometern.
Der Bau der Autobahn begann 1931 und bot Arbeit für rund 5.500 Arbeiter, viele davon einst Arbeitslose. Durch die Vorgaben der Baugenehmigung wurde keine Nutzung von Baggern oder schweren Maschinen erlaubt, was den Bau zu einer handwerklichen Herausforderung machte. Laut Angaben des Bundesverkehrsministeriums umfasst das Autobahnnetz in Deutschland heute etwa 13.200 Kilometer.
Geschichte der A 555
Der Bau der A 555 wurde durch steigendes Verkehrsaufkommen und als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme initiiert. „So werden die Straßen der Zukunft aussehen“, stellte Adenauer damals fest. Nach der Machtübernahme Hitlers 1933 wurde die Autobahn zur Propagandalüge der Nationalsozialisten umgeschrieben. In den 1960er Jahren erhielt die A 555 den unheilvollen Spitznamen „Todesstrecke“ aufgrund mehrerer schwerer Unfälle, die während des Zeitraums vom 1. Januar bis zum 6. September 1961 stattfanden. Insgesamt verlor man in dieser Zeit 19 Menschenleben aufgrund von Überholmanövern im Gegenverkehr, fehlender Gurtpflicht und einem fehlenden Tempolimit. Als Reaktion darauf wurden Mittelleitplanken eingeführt, um die Sicherheit auf der Strecke zu erhöhen.
Ursprünglich war die Straße als L 185 bekannt, bis sie am 1. April 1958 offiziell nach dem Bundesfernstraßengesetz als Autobahn anerkannt wurde. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde die L 185 zu einer Landstraße herabgestuft, doch 1958 erhielt sie wieder den Status einer Bundesautobahn. 1974 schließlich wurde sie als A 555 benannt.
Die A 555 ist nicht nur Teil der deutschen Autobahngeschichte, sondern auch ein wertvolles Kulturerbe der Region. Am 24. August 2016 wurde sie unter Denkmalschutz gestellt, was ihren besonderen kulturellen Wert unterstreicht. Der Streckenabschnitt hat sich im Laufe der Jahre weiterentwickelt und diente in den 1960er Jahren als Teststrecke für Autobahnbeleuchtung und Mauterfassungssysteme. Um den gestiegenen Verkehrsaufkommen gerecht zu werden, wurde die Strecke dreistreifig ausgebaut, und in den 2000er Jahren wurden die Kreisverkehre mit Kunstobjekten ausgestattet.
Mehr zu diesem Thema können Sie in den Berichten von WDR und Kuladig nachlesen.