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Im Schaugehege an der Waldau werden bis Herbst 2025 keine Wildschweine zu sehen sein. Der Grund für den Umbau ist eine anhaltende Nässe des Geländes, die seit über einem Jahr besteht und nicht abtrocknet. Diese Nässe führte zu wiederkehrenden, dauerhaften Wurmerkrankungen im Bestand. Aufgrund des schlechten Gesundheitszustands und des Tierwohls mussten alle acht Wildschweine getötet werden. Die Stadt plant nun, den Boden aufzubereiten und die Sanierung des Geländes fortzusetzen.
Das Gehege wurde im vergangenen Jahr bereits umgebaut, sodass die Wildschweine sich künftig in zwei abgetrennten Bereichen aufhalten können. Der Vorteil des neuen Systems ist, dass der nicht genutzte Teilbereich abtrocknen und regenerieren kann. Zudem werden eine Futterplattform und ein weiterer Unterstand angelegt. Im Herbst plant die Stadt, Schwarzwild aus anderen Gattern zu übernehmen, um einen neuen Bestand aufzubauen. Das Rot- und Damwildgehege bleibt von den Sanierungsmaßnahmen unberührt, sodass die Tiere dort weiterhin besucht und gefüttert werden können.
Rückgang der Schweinebestände in Deutschland
Die Entwicklungen im Schweinesektor zeigen alarmierende Trends: Der Schweinebestand in Deutschland wird mit hohen Tierwohlansprüchen kontinuierlich reduziert, während in süd- und südosteuropäischen Ländern mit weniger Tierschutzauflagen der Bestand steigt. Ehlers fordert ein einheitliches europäisches Niveau in der Tierhaltung, um diese Probleme zu minimieren. Zudem ist der Schweinepreis in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr um über 7% gesunken, liegt im Jahresdurchschnitt jedoch bei 2,23 €/kg Schlachtgewicht, was den zweiten Platz in der EU hinter Österreich (2,31 €/kg) bedeutet. Im Gegensatz dazu besagen Daten, dass die Zuchtsauen-Bestände in Deutschland seit 2008 kontinuierlich gesunken sind, von 2,3 Millionen auf 1,4 Millionen im Jahr 2023.