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In Eitorf fand am Samstag eine bedeutende Veranstaltung statt, bei der Befürworter und Gegner geplanter Windkraftanlagen für ihre Positionen warben. Die Initiative „Gegenwind“ verzeichnete einen höheren Besucherandrang an ihrem Stand im Vergleich zum Klima-Treff Eitorf. Geplant sind bis zu 18 Windkraftanlagen in der Nähe der Ortschaften Hatterscheid, Oberlückerath, Fußhollen, Rankenhohn und Balenbach. Die Flächen befinden sich im Besitz der Gräflich Nesselrodeschen Forstverwaltung, die von Maximilian Graf von Nesselrode zur Verfügung gestellt wurden.
Die Bezirksregierung Köln ist verpflichtet, einen bestimmten Anteil zur Windenergiegewinnung auszuweisen. Auf Druck der Bürgerschaft fanden bereits zwei Informationsabende für die Bevölkerung statt. Sabine Wielpütz-Böckeler von „Gegenwind“ äußerte Kritik an der Informationspolitik und bemerkte, dass sie als betroffene Bürgerin nicht eingeladen wurde. Ralph Lorenz, der Sprecher der Initiative, hinterfragte den Nutzen der Windkraftanlagen und äußerte Bedenken hinsichtlich des CO₂-Ausstoßes sowie der Auswirkungen auf die Natur. Er betonte, dass Windkraftanlagen in Industriegebieten platziert werden sollten, um die Landschaft an der Oberen Sieg nicht zu gefährden.
Positionen der Befürworter und Gegner
Etwa 300 Interessierte informierten sich am Stand der Windkraftgegner, darunter Mitglieder des BUND und Klimawandel-Leugner. Am Stand der Windkraftbefürworter wurden Informationen und QR-Codes verteilt. Thomas Wirtz vom Klima-Treff Eitorf argumentierte, dass Windkraftanlagen im Vergleich zu anderen Energiegewinnungsmethoden geringere Auswirkungen auf die Umwelt haben. Er verwies darauf, dass weniger Vögel durch Windkraftanlagen sterben als durch andere Energiequellen und dass diese regulierbar sind. Wirtz sprach sich für die Bedeutung erneuerbarer Energien und die Entwicklung von Energiespeichern aus und betonte, dass Anwohner von vergünstigtem Strom profitieren könnten.
Die Fronten zwischen den beiden Gruppen sind bisher nicht verhärtet; es gab freundliche Interaktionen zwischen den Vertretern beider Seiten. Zudem wird in Eitorf eine aktive kommunale Planung zur Windenergienutzung vorgenommen. Nordrhein-Westfalen fördert Windenergie und setzt bundesgesetzliche Vorgaben um. Die Kommunen sind dazu verpflichtet, Flächen bereitzustellen, während Eitorf in Abstimmung mit der Firma ÖkoPlan eigene Planungen übernommen hat, nachdem frühere Planungen aus 2012 nicht weiterverfolgt wurden. Der Ukrainekrieg und die Energieverknappung erhöhen den Druck zur Umstellung auf regenerative Energien, um die Ziele zur Reduzierung der Erderwärmung zu erreichen.
Die Umweltprüfungen der Flächen, die für die Windkraftnutzung vorgesehen sind, stellen sicher, dass die Einhaltung von Umweltvorschriften gewährleistet ist. Die Bezirksregierung weist geeignete Flächen aus und informiert die Kommunen über den Fortschritt. Derzeit stehen bis zu 15 Windräder in Aussicht, während eine genaue Anzahl noch festgelegt werden muss, wie eitorf.de berichtete.
Für weitere Informationen zu den Vor- und Nachteilen der Windnutzung sowie zu den möglichen Standorten der Windräder können die Daten auf ksta.de eingesehen werden.