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In Ahaus sorgt ein Missbrauchsverdacht gegen einen Priester des Bistums Münster für große Aufregung. Der Hauptverdächtige, der laut Informationen bereits seit 1995 eine Jugendliche in Ochtrup missbraucht haben soll, ist aktuell von seinen Diensten suspendiert. Pfarrer Stefan Jürgens äußerte deutliche Kritik an der Vorgehensweise des Bistums und forderte mehr Transparenz in den Prozessen, wie [muensterlandzeitung.de](https://www.muensterlandzeitung.de/ahaus/missbrauchsverdacht-ahaus-pastor-bistum-muenster-kunstrasen-heek-w798831-9000941947/) berichtete.
Die Suspendierung des Priesters hat in der Gemeinde für Unmut gesorgt. Bei einer Versammlung, auf der Jürgens die Gemeinde über den Verdacht informierte, waren unter anderem Matthias Mamot, Eva-Maria Kapteina und Dr. Stephan Kronenburg anwesend, um die Sicht des Bistums zu vertreten. Der Vorfall wirft Fragen über den Umgang mit Missbrauchsverdächtigungen innerhalb der Kirche auf.
Details zu den Vorwürfen
Die Gottesdienstbesucher in der Gemeinde St. Mariä Himmelfahrt äußerten sich betroffen über die Vorwürfe, die gegen den Priester erhoben wurden. In den letzten Jahren gab es bereits drei Hinweise beim Bistum, jedoch führten diese zunächst zu keinen strafrechtlichen Maßnahmen. Erst im Januar meldete sich die betroffene Person selbst, was die Intervention des Bischofs von Münster zur Folge hatte, wie [wdr.de](https://www1.wdr.de/nachrichten/missbrauchsverdacht-gegen-priester-aus-ahaus-100.html) berichtete.
Zusätzlich kam ein weiterer Vorwurf gegen den Priester im Jahr 2022 auf, als dieser in Rheine-Rodde tätig war. Dieser Fall wurde jedoch aufgrund von Verjährung eingestellt. Während eine kirchenrechtliche Untersuchung keine Grundlagen für strafrechtliche Maßnahmen fand, erhielt die betroffene Person eine Entschädigung. Der Bischof von Münster hat in diesem Jahr bereits drei andere Priester aufgrund von Missbrauchsverdachts von ihren Ämtern freigestellt und betont die Wichtigkeit von Transparenz in der Aufklärung solcher Fälle. Zusätzlich hat das Bistum Münster eine Stabsstelle für Intervention und Prävention eingerichtet und ruft mögliche Betroffene zur Kontaktaufnahme auf.
In der kommenden Woche sind zudem zwei Gesprächsabende für die Gemeinden in Ahaus und Ochtrup geplant, um über die Situation zu informieren und mögliche weitere Schritte zu erörtern.