
Die Verkehrsunfallentwicklung 2024 im Kreis Borken wurde nun offiziell präsentiert. Bei einer Veranstaltung in Gronau legte Landrat Dr. Kai Zwicker die aktuelle Lage dar und informierte über die wichtigsten Entwicklungen in der Verkehrssicherheitsstatistik. Die Zahlen zeigen einen minimalen Anstieg der Verkehrsunfälle, jedoch einen Rückgang bei den Verunglückten, Schwerverletzten und Verkehrstoten.
Wie wochenpost.de berichtete, stieg die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle im Kreis Borken um 1,1 % auf 11.455. Gleichzeitig sank die Zahl der Verunglückten um 1,9 % auf 1.781 Personen. Besonders auffällig ist der Rückgang der Verkehrstoten, der von 18 im Vorjahr auf 13 im Jahr 2024 fiel. Auch die Anzahl der Schwerverletzten verringerte sich von 263 auf 220. Ein erheblicher Fokus lag auf den Verkehrsunfällen mit Rad- und Pedelecfahrenden, die mit 44,4 % der Verunglückten einen hohen Anteil ausmachten, während der Landesdurchschnitt bei 25,8 % liegt.
Fokus auf Rad- und Pedelecfahrende
Die Notwendigkeit, präventive Maßnahmen und gezielte Kontrollen einzuführen, wurde während der Veranstaltung eindringlich betont. Polizeirat Dominik Rezler stellte aktuelle Zahlen vor, die einen Anstieg der verunglückten Pedelecfahrenden von 388 auf 407 sowie der verunglückten Radfahrenden von 359 auf 374 zeigen. Im Jahrbuch Verkehr 2024 sind Details zu den Unfallgeschehen in den einzelnen Kommunen verfügbar.
Zusätzlich wurde in einer Recherche auf heimatreport.de hingewiesen, dass im gesamten Kreis Borken 781 Menschen mit dem Rad oder Pedelec verunglückten – 34 mehr als im Vorjahr. Die Gemeinde Raesfeld verzeichnete neun Unfälle mit Rad- und Pedelecfahrenden. Besonders in der Region Münsterland, die für Radfahren prädestiniert ist, wird die Nutzung des Fahrrades als umweltfreundliches Verkehrsmittel immer beliebter.
Die Polizei verfolgt das Ziel, die Unfallzahlen von Rad- und Pedelecfahrenden durch gezielte Maßnahmen zu senken. Trotz der positiven Entwicklung der Fahrradnutzung ist die Sicherheit der Radfahrer, insbesondere das Tragen von Fahrradhelmen, noch nicht ausreichend verwirklicht. Bei einer Mobilitätsbefragung 2023 gaben 45 % der Befragten an, das Fahrrad oder Pedelec nahezu täglich zu nutzen, während 30 % dies mindestens ein- bis dreimal pro Woche tun.
Ein beunruhigender Trend zeigt sich zudem bei den verletzten Seniorinnen und Senioren. Im Jahr 2023 wurden 290 ältere Menschen bei Unfällen verletzt, während diese Zahl 2024 auf 314 stieg. Von diesen waren 184 (58,3 %) Rad- oder Pedelecfahrende. Die Kreispolizeibehörde Borken verfolgt daher intensiv die Verkehrsunfallprävention und hat ein Informations- und Trainingsprogramm für Seniorinnen und Senioren entwickelt.