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Erhebe dich für Mitgefühl: Aktionstag gegen Gewalt in Bottrop und Wuppertal!

Am 21. Februar 2025 fanden in Bottrop und Wuppertal Aktionen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen statt, die sich mit dem gleichen Motto unter dem Titel „Rise for Empathy“ (Erhebe dich für das Mitgefühl) einhergingen. In Bottrop nahmen fast 100 Menschen an der Veranstaltung teil, die vom Frauenzentrum Courage organisiert wurde. Trotz kaltem Wetter wurde die Problematik von sexueller Gewalt, häuslicher Gewalt, Vergewaltigung und Femiziden thematisiert. Die Teilnehmer forderten mehr Prävention und Hilfsangebote für Täter und wollten betroffenen Frauen und Mädchen zeigen, dass sie nicht allein sind. Die Veranstaltung beinhaltete ein Tanz- und Musikevent auf dem Kirchplatz, begleitet von einer Choreographie zum Song „Break the Chain“ von Tena Clark, unter der Leitung von Tanzlehrerin Leia Müller und musikalischer Begleitung der Gruppe AME.

Ein wichtiger Aspekt der Veranstaltung war die Verabschiedung des Gewalthilfegesetzes im Bundesrat. Dieses Gesetz schafft einen Rechtsanspruch auf kostenlose Beratung und Schutz vor Gewalt und setzt auf mehr Prävention sowie Unterstützung für Opfer. Oberbürgermeister Bernd Tischler unterstützte die Initiative, die seit 2016 durchgeführt wird.

Aktion in Wuppertal und bundesweite Statistiken

In Wuppertal wurde die Aktion ebenfalls von der Stabsstelle Gleichstellung und Antidiskriminierung organisiert. Dabei sollen die Problematik der Gewalt gegen Frauen und Informationen zu Hilfs- und Unterstützungsmöglichkeiten in den Mittelpunkt gerückt werden. Eine Postkartenaktion mit den Motiven „walk, dance, rise!“ und „I’m simply wonderful“ basierte auf dem Lied „Break the Chain“. Die Postkarten sind in verschiedenen städtischen Einrichtungen und Gastronomien erhältlich.

Die bundesweiten Statistiken verweisen auf die Alarmierende Situation: Täglich sind 728 Frauen und Mädchen Opfer körperlicher Gewalt, 171 Opfer sexualisierter Gewalt, darunter 32 Vergewaltigungen. Im Jahr 2023 wurden bereits 938 versuchte Femizide registriert, davon 360 tödlich. In Wuppertal haben im Jahr 2024 bereits 1150 Frauen die FrauenBeratung und Selbsthilfe in Anspruch genommen.

Die Polizei Wuppertal verzeichnete im Jahr 2023 insgesamt 2666 Anzeigen im Bereich häuslicher Gewalt. Maike Liebetanz, eine Vertreterin der Stabsstelle, betonte, dass Gewalt gegen Frauen ein gesamtgesellschaftliches Problem ist und mehr Prävention sowie Unterstützung nötig sind. Das Gewalthilfegesetz, das am 14. Februar 2025 im Bundesrat verabschiedet wurde, soll strukturelle Veränderungen bringen und einen einheitlichen rechtlichen Rahmen für Schutz- und Beratungsangebote schaffen.

Insgesamt zielt das Gesetz darauf ab, langfristig tragfähige Strukturen zu schaffen und legt einen besonderen Fokus auf die Finanzierung von Frauenhäusern sowie der Frauenberatungsstelle in Wuppertal durch Bundesmittel.