
Im Naturschutzgebiet Wickeder Ostholz in Dortmund hat sich infolge extremer Regenfälle ein kleiner See gebildet. Diese extremen Wetterbedingungen traten in den Jahren 2023 und 2024 auf und führten laut dem Deutschen Wetterdienst zu den höchsten Niederschlägen seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881. Die neu entstandene Wasserfläche resultiert aus einer Kombination von Regen- und Grundwasser und setzt angrenzende Wohnhäuser unter Druck.
Um das Wasser auf das ursprüngliche Maß des Feuchtbiotops abzusenken, plant die Stadt Dortmund eine einmalige Pumpaktion. Eine mobile Pumpe soll das überschüssige Wasser über Leitungen in den etwa 800 Meter entfernten Heimbach ableiten. Die Stadt betont, dass diese Maßnahme ökologisch sinnvoll und notwendig ist, da das Gebiet keine natürliche Abflussmöglichkeit bietet und Schäden bei Anwohnern durch Starkregen entstanden sind, die Wasser in Keller eindringen ließen.
Pumpaktion in Dortmund
Ein illegaler Anschluss des Feuchtgebiets an die Kanalisation wurde im Jahr 2022 geschlossen und anschließend mit Beton verfüllt. Ein neuer Vorfluter wurde entlang der Trasse der nie realisierten L663n angelegt. Die Wasseransammlung hat das Gebiet ökologisch aufgewertet und als Rückzugsraum für Amphibien, Insekten und Wasservögel ausgewiesen. Eine Einleitung des Wassers in die Kanalisation ist ausgeschlossen, da diese bei Starkregen überlastet wäre. Eine dauerhafte Lösung über feste Rohrleitungen zum Heimbach ist genehmigungspflichtig und derzeit nicht vorgesehen. Zudem verläuft durch den überschwemmten Bereich eine unterirdische Ferngasleitung, deren Betreiber in die Planungen einbezogen wurde.
Zusätzlich zu dieser Maßnahme ist eine Starkregengefahrenkarte für Dortmund verfügbar. Diese Karte, die auf Modellberechnungen basiert, zeigt die Gefahren durch Sturzfluten und Starkregen im Stadtgebiet und identifiziert gefährdete Bereiche in drei Stufen der maximalen Wasserstände. Flächen ohne blaue Färbung haben eine geringe Gefährdung, während dunklere Blautöne auf höhere zu erwartende Wassertiefen bei Starkregen hinweisen. Diese Informationen können den Nutzern helfen, interessante Orte zu suchen und Schutzmaßnahmen auf ihren Grundstücken zu planen. Das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz NRW hat zudem Hochwassergefahrenkarten veröffentlicht, die Hochwasser von größeren Gewässern im Dortmunder Stadtgebiet darstellen.