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Am 14. Februar 2025 fand im Haus der Universität in Düsseldorf die Fachtagung „Circular Economy – Stärkung der mineralischen Kreislaufwirtschaft im Bausektor“ statt. Diese Veranstaltung wurde organisiert vom Verband der Bau- und Rohstoffindustrie (vero), dem Wuppertal Institut sowie NABU NRW. Die Schirmherrschaft über die Tagung lag beim Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie (MWIKE NRW) und dem Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr (MUNV NRW).
Ziel der Tagung war es, aktuelle Ansätze zur Förderung der mineralischen Kreislaufwirtschaft im Bauwesen zu diskutieren. Hierzu kamen Vertreter aus Politik, Wissenschaft, Industrie und Naturschutz zusammen. Thematisiert wurden innovative Ansätze, Potenziale und Herausforderungen der Kreislaufwirtschaft. Die Teilnehmer waren sich einig, dass eine ambitionierte Kreislaufwirtschaft im Recycling und im Einsatz von Sekundärrohstoffen notwendig ist.
Bedeutung der Kreislaufwirtschaft im Bausektor
Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, betonte die Verantwortung der öffentlichen Hand zur Schaffung klarer Regeln und zur Förderung ökologischer Produkte. Politische Maßnahmen wurden als notwendig erachtet, um Investitionen in Sekundärbaustoffe anzukurbeln. Neben der Vorstellung von Leuchtturmprojekten wie der Büscher-Wand und dem Rathaus Korbach als Beispiele für erfolgreiche Recyclinglösungen, hielt Prof. Dr. Henning Wilts einen Vortrag über politische Instrumente zur Steigerung des Rezyklateinsatzes.
In einer Paneldiskussion, an der Experten wie Minister Oliver Krischer sowie Berthold Heuser von REMEX GmbH und Dirk Jansen vom BUND NRW teilnahmen, wurde über politische und wirtschaftliche Instrumente zur Förderung der Kreislaufwirtschaft debattiert. Berthold Heuser äußerte die Bereitschaft der Branche zur nachhaltigen Rohstoffnutzung. Dr. Heide Naderer hob die Vorteile einer stärkeren Kreislaufwirtschaft für Umwelt- und Klimaschutz hervor. Prof. Dr. Henning Wilts forderte verbindliche Rahmenbedingungen für private Investitionen in Rezyklate.
Zusätzlich berichtete die Initiative Kreislaufwirtschaft Bau, dass über 90 Prozent aller mineralischen Bauabfälle im Jahr 2022 umweltverträglich verwertet wurden. Diese Information stammt aus dem 14. Monitoring-Bericht, der am 6. Dezember 2024 veröffentlicht wurde und auf amtlichen Daten des Statistischen Bundesamts basiert. Der Bausektor ist für mehr als die Hälfte des Abfallaufkommens in Deutschland verantwortlich, wobei 58,7 Prozent auf Boden und Steine entfallen.
Im Jahr 2022 fallen rund 208 Millionen Tonnen mineralische Bauabfälle an, wovon etwa 188 Millionen Tonnen verwertet wurden. Der Bodenaushub wurde zu knapp 87 Prozent verarbeitet, während die Verwertungsquote für körnige mineralische Bauabfälle bei nahezu 96 Prozent liegt. 13,3 Prozent des Bedarfs an primären Gesteinskörnungen konnten durch aufbereitete RC-Baustoffe ersetzt werden.
Dr. Berthold Schäfer, Sprecher der Initiative, betonte die Erfolge der Circular Economy im Bausektor, obwohl Verbände Unverständnis über die politischen Zielsetzungen zur Verdopplung der Substitutionsquote äußern. In Anbetracht der Tatsache, dass wieder mehr saniert und weniger neu gebaut werden soll, wird mit einem Rückgang der Substitutionsquote gerechnet.
Die Initiative fordert realistische politische Ziele im Bereich Circular Economy, die sich an den aktuellen Aufkommen, rechtlichen Hürden und dem absehbaren Bedarf orientieren, um eine nachhaltige Entwicklung im Bausektor weiter zu fördern.