Ennepe-Ruhr-Kreis

Mystery-Boxen im Test: Was versteckt sich wirklich in den Überraschungen?

Der Trend der Mystery-Boxen, die im Onlinehandel, an Automaten und in Geschäften erhältlich sind, zeigt ein zweischneidiges Bild. Während die Werbeversprechen vielversprechend erscheinen, gehen die Erfahrungen vieler Käufer oft in eine andere Richtung. Radio Ennepe Ruhr berichtete kürzlich über die Testergebnisse von Stiftung Warentest zu Mystery-Boxen, die in drei verschiedenen Preiskategorien getestet wurden.

Die Ergebnisse waren ernüchternd: Viele der Inhalte wurden als unbrauchbar und billig produziert empfunden. In der ersten Box, die für 10 Euro angeboten wurde, fand sich eine bunte Tunika aus 100% Polyester, deren geschätzter Wert nur zwischen 15 und 20 Euro lag. Etwas kostenintensiver war die zweite Box, die etwa 40 Euro kostete. Hier war der Wert der Inhalte unklar, jedoch konnten einige Artikel wie ein Wasserfilter und eine faltbare Fußwanne identifiziert werden. Der geschätzte Wert der Fußwanne betrug rund 20 Euro.

Inhalt und Rückgabebedingungen der Mystery-Boxen

In der dritten Box, fordernd für etwa 80 Euro, fanden sich diverse Produkte wie Kopfhörer, Socken und ein E-Auto-Ladekabel, dessen Wert auf ca. 100 Euro geschätzt wurde. Trotz des scheinbar höheren Wertes haben die Tester keinen Artikel gefunden, der als nützlich oder ansprechend empfunden wurde. Die Anbieter der Mystery-Boxen ziehen in ihrer Werbung oft Nachhaltigkeitsargumente heran, die jedoch nicht als überzeugend angesehen werden.

Besonders kritisiert wird die fehlende Altersbeschränkung an Automaten, an denen die Mystery-Boxen verkauft werden. Die rechtlichen Rahmenbedingungen sind dabei ernüchternd: Online-Bestellungen unterliegen einem Rückgaberecht von 14 Tagen, wobei Rücksendekosten häufig nicht übernommen werden. Teilrückgaben sind nicht möglich; die Box muss im Ganzen zurückgegeben werden. Für in Geschäften oder an Automaten gekaufte Boxen existiert gar kein Rückgaberecht, es gilt nur kulante Regelungen.

Ergänzend stellt sich die Frage nach der Seriosität dieser Angebote. Das französische Unternehmen King Colis bietet ähnliche Pakete an, in denen Rücksendungen ohne klare Angaben zu ihrem Inhalt verkauft werden. Laut Test.de sind die Berichte über enttäuschende Inhalte zahlreich, wenngleich manchmal auch wertvolle Artikel enthalten sind. Der Markt für solche Angebote wächst und ist mittlerweile in Supermärkten und Elektronikgeschäften präsent.

Insgesamt scheinen Kunden stark vom Geschäftsmodell der Mystery-Boxen enttäuscht zu sein. Viele Einkaufsentscheidungen beruhen auf Ungewissheit und der Hoffnung auf wertvolle Überraschungen, die in den meisten Fällen nicht erfüllt werden. Experten sehen die Problematik auch in den freizügigen Verkaufsbedingungen, die keine Altersbeschränkungen vorsehen.