Am 10. März 2025 wurde Scott Bessent als neuer US-Finanzminister bestätigt. Der ehemalige Hedgefonds-Manager und Gründer der Key Square Group erhielt im Senat 68 Stimmen für seine Ernennung, die von Präsident Donald Trump vorgeschlagen wurde. Bessent gilt als einer der weniger umstrittenen Mitglieder innerhalb von Trumps Regierungsteam und hat sich in seiner Anhörung klar hinter Trumps Finanz- und Wirtschaftspolitik gestellt, wie tagesschau.de berichtete.
Bessent, der zuvor Chief Investment Officer bei Soros Fund Management war, begann seine Karriere bei Jim Rogers. Er trat sein Amt im Januar 2023 an und verfolgt das Ziel, das US-Haushaltsdefizit von über 6,6 % auf 3 % zu senken. Aktuell liegt das Haushaltsdefizit bei 8.133 Milliarden US-Dollar, was die drittgrößte Neuverschuldung in der US-Geschichte darstellt. Die Verschuldung der USA beläuft sich auf rund 120 % des Bruttoinlandsprodukts, und die jährlichen Zinszahlungen übersteigen 1 Billion US-Dollar, so dasinvestment.com.
Maßnahmen zur Defizitsenkung
Bessent plant eine Reihe von Maßnahmen, um das Defizit zu reduzieren. Dazu gehören Kürzungen der Ausgaben, insbesondere in den Bereichen Entwicklungshilfe und Unterstützung der Ukraine, sowie eine Erhöhung der Staatseinnahmen durch Strafzölle, vor allem auf Importe aus China und Kanada. Zudem gab er an, dass die Arbeitslosenquote von 3,9 % auf 4,1 % gestiegen ist, was den Verlust von rund 100.000 Staatsbediensteten zur Folge hatte. Die Regierung steht vor der Herausforderung eines potenziellen wirtschaftlichen Abschwungs, insbesondere durch die geplanten Ausgabenkürzungen.
Ein weiterer Aspekt von Bessents Politik ist die geplante Einschränkung der illegalen Einwanderung, die möglicherweise zu einem Mangel an Arbeitskräften im Niedriglohnsektor führen könnte. Gleichzeitig beabsichtigt er, die Öl- und Gasproduktion auszuweiten, inklusive schnellerer Genehmigungen für Projekte, um Preiserhöhungen abzumildern und das Handelsbilanzdefizit zu verringern. Die Rolle der Federal Reserve sei ebenfalls ausschlaggebend, da Zinssenkungen zur Ankurbelung des Wirtschaftswachstums beitragen sollen, jedoch angesichts gestiegener Inflationsrisiken Unsicherheiten in der Zinspolitik bestehen.
Bessent äußerte die Prognose eines „Goldenen Zeitalters“ für die US-Wirtschaft, was er auf Steuersenkungen, Reduzierung der Staatsausgaben und Zölle zurückführt. Dies beinhaltet auch eine Einführung neuer universeller Zölle auf US-Importe, beginnend bei 2,5 Prozent und monatlich steigend. Er argumentiert, dass Zölle unfaire Handelspraktiken bekämpfen, die Einnahmen erhöhen und die Verhandlungsposition der USA stärken würden. Bessent wird auch in der Diskussion um die gesetzlich festgelegte Schuldenobergrenze aktiv, nachdem Trump zuvor versucht hatte, eine Aussetzung dieser für mehrere Jahre durchzusetzen.
Scott Bessents persönliche Lebensumstände sind ebenfalls bemerkenswert: Er ist offen homosexuell und lebt mit seinem Ehemann und zwei Kindern in Charleston, South Carolina. Bei seiner Senatsanhörung waren sein Partner und seine Kinder im Publikum, was als Beispiel für den Amerikanischen Traum von den Republikanern präsentiert wird.
