
US-Präsident Donald Trump hat kürzlich eine umfassende Neuausrichtung der amerikanischen Zollpolitik angekündigt. Im Mittelpunkt dieser Änderungen steht die Erhöhung der Zölle auf Einfuhren aus China. Gleichzeitig kündigte Trump eine 90-tägige Zoll-„Pause“ für mehr als 75 internationale Handelspartner an, während die US-Regierung plant, innerhalb dieses Zeitraums zahlreiche Handelsabkommen auszuhandeln.
Über 75 Länder haben bereits Kontakt zur US-Regierung aufgenommen, und mehr als 15 Länder haben konkrete Angebote unterbreitet. Berichten zufolge wurde zudem Trumps Beraterstab umstrukturiert: Seine wichtigsten Zollberater wurden degradiert, während Finanzminister Scott Bessent als besonnenerer Berater hervorgehoben wird.
In der Reaktion auf Trumps Maßnahmen hat die chinesische Regierung die Gegenzölle auf US-Waren von 84 auf 125 Prozent erhöht. Auch die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat angekündigt, die EU werde die Gegenzölle auf US-Produkte für die kommenden 90 Tage aussetzen. Trump bezeichnete diesen Schritt als “sehr schlau”. Zudem plant die EU, ihre Vergeltungsmaßnahmen für Stahl- und Aluminiumimporte ebenfalls um 90 Tage auszusetzen.
Reaktionen und weitere Entwicklungen
Trotz der vorübergehenden Zollpause bleibt Trump in seiner Zollpolitik hart. So lehnt er ein von der EU angebotenes Abkommen ab, das drohende Zölle von 20 Prozent auf Exporte in die USA abwenden sollte. Stattdessen fordert Trump die EU auf, ihre Energieimporte aus den USA zu steigern, um das Handelsdefizit auszugleichen. Er kritisiert die EU außerdem für unfaire Handelspraktiken und mangelnde Käufe von US-Produkten.
Darüber hinaus droht Trump China mit weiteren Zöllen von bis zu 50 Prozent auf chinesische Waren, was die Gesamtzölle auf 104 Prozent anheben würde. Das chinesische Handelsministerium hat bereits reagiert und fordert die USA auf, einseitige Zollmaßnahmen aufzuheben und Differenzen im Dialog zu klären.
Die Reaktionen der Finanzmärkte auf die Zollpolitik sind alles andere als positiv: Die Börsen weltweit zeigen sich besorgt, mit dramatischen Kursstürzen, insbesondere in Hongkong und Deutschland. Der DAX erlebte den dritten Handelstag in Folge mit starken Verlusten, während der Nikkei-Index in Japan um rund sieben Prozent fiel. Trumps Ankündigung betrifft nahezu alle Staaten der Welt und führt zu massiven Turbulenzen an den Börsen.