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Im Rahmen eines Tierschutzprojekts hat der Verein „Rettet das Huhn“ am 15. Januar 2025 in Hamm 52 Legehennen gerettet, die kurz vor der Schlachtung standen. Anna Formann und ihr Team benötigten für die Anfahrt beinahe drei Stunden, um die Tiere aus einem Betrieb im Westerwald abzuholen, der insgesamt 1450 Hühner beherbergte. Diese Hennen werden nun bei 15 Familien ein neues Zuhause finden.
Die geretteten Hühner zeigen teils kahle Stellen im Gefieder, während einige von ihnen kleine rote Hühnerpullover tragen, um vor der Kälte geschützt zu sein. Diese Hühner stammen aus Bodenhaltung, der weit verbreitetsten Haltungsform für Legehennen in Nordrhein-Westfalen. In Deutschland ist der Eiermarkt stark ausgeprägt, mit NRW als zweitgrößtem Eierproduzenten des Landes. Im Jahr 2023 wurden in NRW 1,4 Milliarden Eier produziert, während es in Deutschland insgesamt etwa 50 Millionen Legehennen gibt.
Haltungsbedingungen und Rettungspolitik
Die Haltungsbedingungen für Legehennen variieren: Bei der Boden- oder Freilandhaltung dürfen maximal 9 Hennen pro Quadratmeter gehalten werden. Hühner aus Freilandhaltung müssen Zugang zu einem Außenbereich haben, während in der Biohaltung maximal 6 Hühner pro Quadratmeter erlaubt sind, mit verpflichtendem Freigang von mindestens 4 Quadratmetern pro Huhn. Der Stempel auf dem Ei informiert darüber, aus welcher Haltungsform die Hennen stammen.
Der Verein „Rettet das Huhn“ übernimmt Legehennen aus verschiedenen Betrieben in Deutschland, wenn diese ihre „Nutzungszeit“ erreicht haben. Hennen sind zu diesem Zeitpunkt normalerweise 16 bis 18 Monate alt und würden in einem Schlachthof getötet. Jährlich sind es etwa 38 Millionen Legehennen, die in Deutschland geschlachtet werden. Der Verein, der jährlich rund 12.000 Hennen aus kooperierenden Betrieben rettet, erhält diese oft kostenlos, da der Schlachtwert pro Tier gering ist.
Die Organisation führt vor der Abholung Gesundheitschecks der Tiere durch, versorgt kranke und verletzte Hühner direkt vor Ort und bringt die vermittelbaren Tiere an Übergabeorte. Hier warten neue Hühnereltern auf die Tiere, die in ihren neuen Zuhause Ruhe und Frieden erleben sowie die Natur kennenlernen dürfen.