
Im Kreis Heinsberg sind zahlreiche Frauen von physischer oder psychischer Gewalt betroffen, was zu einer hohen Nachfrage nach Schutzräumen führt. Laut einem Bericht von RP Online hat der Kreistag nun zusätzliche Mittel für eine Beratungsstelle für sexualisierte Gewalt freigegeben und die Kreisverwaltung hat aktuelle Zahlen zum lokalen Frauenhaus veröffentlicht.
Das Frauenhaus im Kreis Heinsberg bietet insgesamt acht Plätze für Frauen und deren Kinder, außerdem stehen bis zu 16 zusätzliche Plätze für Kinder zur Verfügung. Im Jahr 2023 lag die Auslastung der Frauenplätze bei 84,2 %, während die Auslastung der Kinderplätze 60,5 % betrug. Insgesamt war die Gesamtkapazität des Hauses mit 68,4 % ausgelastet. Zwischen 2021 und 2023 wurden insgesamt 71 Frauen im Frauenhaus aufgenommen. Die Verweildauer variierte erheblich: diese betrug zwischen einem Tag und 345 Tagen, wobei Frauen im Durchschnitt rund 100 Tage im Frauenhaus verbrachten. Im Jahr 2023 zogen 20 Frauen aus dem Frauenhaus aus, darunter sechs, die in ihre alte Wohnung zurückkehrten, und zehn, die sich eine neue Wohnung suchten.
Betreuungsangebot im Frauenhaus
Wie Frauenberatung Heinsberg berichtet, bietet das Frauenhaus Schutz für bedrohte und körperlich oder seelisch misshandelte Frauen, unabhängig von deren Konfession, Staatsangehörigkeit oder regionaler Herkunft, sofern ein Platz verfügbar ist. Es ist zu beachten, dass Frauen mit akuten psychischen Erkrankungen oder Suchterkrankungen nicht aufgenommen werden, da sie an andere Stellen vermittelt werden.
Die Unterstützung im Frauenhaus erfolgt durch Sozialarbeiterinnen, die Beratung in finanziellen, rechtlichen und sozialen Fragen bieten. Zudem erhalten die Kinder Hilfe durch eine erfahrene Erzieherin und werden stundenweise betreut. Jede Frau hat mit ihren Kindern ein eigenes Zimmer, während Bäder und Küche gemeinschaftlich genutzt werden.