
Der aktuelle Wohnungsmarktbericht der Stadt Leverkusen zeigt eine besorgniserregende Entwicklung auf dem Wohnungsmarkt, der zunehmend unter Druck gerät. Die durchschnittlichen Mietpreise sind in den letzten Jahren gestiegen. So betrug die Durchschnittsmiete 2022 noch 9,40 Euro pro Quadratmeter, während sie 2023 auf 9,87 Euro pro Quadratmeter angestiegen ist. Besonders im unteren Preissegment ist die Situation sehr angespannt, was die Suche nach günstigen Wohnungen betrifft. Dies geht einher mit einer Prognose zur weiteren Verschärfung der Lage in den kommenden 3 bis 5 Jahren, vor allem im Bereich der öffentlich geförderten Wohnungen.
In Leverkusen nimmt zudem die Zahl kleiner Haushalte zu: Einpersonen-Haushalte haben in den letzten 25 Jahren um 3,3% zugenommen, während Zweipersonen-Haushalte um 1,7% gewachsen sind. Die durchschnittliche Haushaltsgröße liegt mittlerweile bei weniger als zwei Personen. Auch die Arbeitslosenquote in Leverkusen beträgt mit knapp über 7% einen besorgniserregenden Wert. Worte in der Stadt sind von der derzeit starken finanziellen Unterstützung betroffen: Es gibt knapp 8000 Bedarfsgemeinschaften, die etwa 17.000 Personen betreffen, was ca. 10% der Bevölkerung entspricht.
Steigende Miet- und Kaufpreise
Die derzeitige Situation wird durch eine Verdopplung der Wohngeldbezieher unterstützt, die von 1250 Ende 2022 auf 2485 Ende 2023 angestiegen sind. Während die Kaufpreise für Neubauten in guten Lagen von 5040 Euro pro Quadratmeter auf 5200 Euro pro Quadratmeter gestiegen sind, sind die Verkaufspreise für Bestandsimmobilien gefallen: von 4410 Euro pro Quadratmeter auf 3990 Euro pro Quadratmeter. Zuvor berichteten Experten, dass der Wohnungsmarktbericht 2022, der im Fachbereich Stadtplanung veröffentlicht wurde, auf eine zusätzliche Anspannung hinweist, insbesondere im preiswerten Mietsegment und bei öffentlich geförderten Mietwohnungen.
Bezüglich der Bautätigkeit ist zu vermerken, dass die Zahl der Baugenehmigungen von 220 auf 261 gestiegen ist, aber die Anzahl der fertiggestellten Häuser von 204 in 2022 auf lediglich 181 in 2023 gesunken ist. Die Wohnungsbestand hat sich von 84.833 Ende 2022 auf 85.471 Ende 2023 erhöht, wobei etwa ein Drittel selbst genutzt und zwei Drittel vermietet werden. Die Leerstandsquote in Leverkusen liegt mit 1,4% unter dem Richtwert von 2%, was auf eine hohe Auslastung des Wohnungsbestands hinweist.
Die Preise für Grundstücke bleiben stabil, mit 550 Euro pro Quadratmeter in guter Lage, 470 Euro in mittlerer Lage und 420 Euro in einfacher Lage. Trotz der stabilen Preise und einer positiven Entwicklung bei öffentlich geförderten Wohnungen, wo der Bestand von 4554 auf 4839 gestiegen ist und 22 Sozialwohnungen in 2023 fertiggestellt wurden, wird in den nächsten zehn Jahren ein Rückgang von 1400 Sozialwohnungen aufgrund auslaufender Bindungsfristen erwartet.
Der Markt bleibt weiterhin angespannt, wie auch Experten in ihrer Analyse der Wohnungsmarktsituation betonen. Das hohe Niveau der Nachfrage und die Entwicklung der Miet- und Kaufpreise wurde mithilfe von Daten zu Bevölkerungsentwicklung, Einkommen und Arbeitsmarktsituation ermittelt. Die Experten erwarten, dass die Herausforderungen in Bezug auf bezahlbaren Wohnraum, gerade für Familien und barrierefreien Wohnraum, in den kommenden Jahren zunehmen werden.
Für detaillierte Informationen hat der Fachbereich Stadtplanung einen umfassenden Bericht erstellt, der online verfügbar ist unter: Leverkusener Wohnungsmarktbericht 2022.
Für weitere Informationen steht Frau Agnes Jersch, Fachbereich Stadtplanung, zur Verfügung.