
Die Internationalen Kurzfilmtage in Oberhausen haben im Lichtburg Filmpalast die Hauptpreise vergeben. In der 71. Ausgabe des Festivals, das vom 29. April bis 4. Mai 2025 stattfand, wurden insgesamt 125 Kurzfilme aus über 6.600 Einreichungen in fünf Wettbewerben präsentiert, wie die Kurzfilmtage berichteten.
Der Große Preis der Stadt Oberhausen, dotiert mit 8.000 Euro, ging an den kirgisischen Film „The Long Way to the Pasture“ von Ilgiz-Sherniiaz Tursunbek uulu. Die Jury lobte die filmische Energie, die Kameraarbeit und die Lichtnutzung des Films, der die Geschichte einer Hirtenfamilie auf dem Weg zur Sommerweide erzählt. Darüber hinaus erhielt der Film auch den zweiten Preis der Jury des NRW-Kulturministeriums in Höhe von 3.000 Euro.
Preisträger im Überblick
Der Hauptpreis der Internationalen Jury, der mit 4.000 Euro dotiert ist, wurde dem israelischen Film „The Palace Square“ von Mikhail Zheleznikov verliehen. Dieser filmische Beitrag thematisiert die Rekapitulation der russischen Geschichte anhand des St. Petersburger Palastplatzes. Den Hauptpreis des Kulturministeriums in Höhe von 5.000 Euro erhielt Elena Kulesh für „Myakish (Crumb)“, ein Porträt junger Männer in einer Erziehungsanstalt, das patriarchale Gewalt thematisiert.
Im Deutschen Wettbewerb wurde „There’s a Pain“ von Froilán Urzagasti, einer deutsch-bolivianischen Co-Produktion, mit dem Hauptpreis in Höhe von 5.000 Euro ausgezeichnet. Der Film behandelt Themen wie Arbeit, Migration und Gemeinschaft. Der 3sat-Nachwuchspreis über 2.500 Euro ging an Maksim Avdeev für „Monument“, der die Beziehung eines queeren Filmemachers zu seinem konservativen Vater in Russland thematisiert.
Des Weiteren wurden mehrere Preise für die Wettbewerbe vergeben. Céline Berger gewann den ersten Preis im NRW-Wettbewerb mit „Overwork“, das alte Lehrfilme der Agentur für Arbeit behandelt, während der Preis der Kinderjury an „Autokar“ von Sylwia Szkiladz, einer französisch-belgischen Animation über die Migrationserfahrung eines 8-jährigen Mädchens, ging. „Honestly“ von Eva Nijsten, ein niederländischer Film über einen homosexuellen Lehrer, der zum Islam konvertiert, wurde mit dem Preis der Jugendjury ausgezeichnet.
Insgesamt standen etwa 500 Filme auf dem Programm des Festivals, die aktuelle gesellschaftliche und politische Themen wie Klimawandel, Migration, Queerness und spezifische historische Situationen in den Fokus nahmen. Die Auswahl der Beiträge verdeutlichte die Vielfalt und Relevanz der Geschichten, die im Rahmen der diesjährigen Kurzfilmtage erzählt wurden.