Remscheid

Technik für alle: So meistern Remscheider Blinde ihren Alltag!

Ulrich und Christa Kottsieper, die in Remscheid leben, setzen sich aktiv für die Belange von Menschen mit Sehbehinderung ein. Ulrich ist blind, während Christa sehbehindert ist. Beide engagieren sich im Remscheider Blinden- und Sehbehindertenverein und nutzen technische Hilfsmittel, die ihren Alltag erheblich erleichtern. Diese Hilfen reichen von sprachgesteuerten Haushaltsgeräten bis zu speziellen Apps, die Informationen in ihrer Umgebung bereitstellen.

Zu Hause sind die Kottsiepers gut orientiert, da sie ihre Umgebung kennen und entsprechend eingerichtet haben. Ulrich erklärt, dass er ein Gefühl für seine Umgebung entwickelt hat, unterstützt durch taktile Markierungen und Beschriftungen in Blindenschrift. Besonders wertvoll ist für Christa die sprachgesteuerte Küchenwaage, die ihr beim Kochen hilft. Ulrich schätzt zudem die Sprachsteuerung seines iPhones und die vielseitigen Möglichkeiten von Apps wie der Seeing AI, die Fotos erkennt und den Inhalt vorlesen kann, beispielsweise bei Speisekarten.

Herausforderungen im Alltag

Trotz der vielen Hilfsmittel sehen die Kottsiepers Herausforderungen in ihrem Alltag, insbesondere Baustellen, die vertraute Wege verändern. Auch E-Autos und E-Roller stellen eine Gefahr dar, da sie schwer zu erkennen sind. Bei Busfahrten nutzen sie die vordere Tür, um den Einstieg zu erleichtern. Verkehrsinformationen sind teilweise akustisch verfügbar: Ampeln geben klackernde Geräusche bei Rot und Pieptöne bei Grün von sich; zur Unterstützung der Überquerung gibt es die App Ampelpilot, die über die Ampelphasen informiert. An vielen Bushaltestellen in Remscheid können die Fahrgastanzeigen auf Knopfdruck vorgelesen werden, was eine zusätzliche Hilfe ist.

Besondere Herausforderungen gestaltet der Weg vom Bahnhof zur Bushaltestelle, insbesondere durch eine Unterführung. Dennoch schätzen die Kottsiepers das Leitsystem auf der Freiheitsstraße sowie die gut lesbaren Anzeigetafeln. Ulrich Kottsieper berichtet von der allgemeinen Hilfsbereitschaft der Menschen, weist aber zugleich auf Unsicherheiten im Umgang mit Sehbehinderten hin. Er empfiehlt, einfach zu fragen, ob Hilfe benötigt wird, anstatt sofort körperlich zu helfen.

Technologische Unterstützung durch Künstliche Intelligenz

Die Bedeutung von Technologie für die Barrierefreiheit wird zunehmend erkannt. Künstliche Intelligenz (KI) spielt eine wesentliche Rolle bei der Verbesserung der Lebensqualität von Menschen mit Behinderungen, wie [KI erleben](https://blog.ki-erleben.de/KI-Erleben/KI_und_Barrierefreiheit-Inklusion_und_Selbstbestimmung_durch_Technologie.php) berichtet. Sprachsteuerung ist ein wichtiges Anwendungsgebiet von KI für Barrierefreiheit, da Sprachassistenten Menschen mit körperlichen Einschränkungen helfen, alltägliche Aufgaben selbstständig zu erledigen.

KI-Technologien tragen zusätzlich dazu bei, visuelle und auditive Inhalte zugänglicher zu machen. Bild- und Texterkennungssysteme unterstützen Menschen mit Sehbehinderung, indem sie Texte vorlesen und Bilder beschreiben. Diese innovativen Hilfsmittel fördern die Unabhängigkeit und Selbstbestimmung von Personen mit Behinderungen und verbessern die Mobilität durch intelligente Verkehrssysteme.